7 - 2020

Liebe Leserinnen und Leser, liebe in Asylpolitik und um geflüchtete Menschen Engagierte in Bonn,

ein außergewöhnliches Osterfest liegt hinter uns allen. Keine Ausflüge und Reisen, keine fröhlichen Feiern im Familien- oder Freundeskreis, keine Gottesdienste. Das beeinträchtigt uns alle, und wir haben Verständnis für die Situation. Doch was zählen diese Beeinträchtigungen, wenn wir über den Tellerrand des eigenen Zuhauses hinwegblicken? Denn da gibt es auch: Keine Rettung auf dem Mittelmeer, keine Evakuierung der Flüchtlingslager, keinen Corona-Schutz für die Menschen in den vielen Elendslagern in Verantwortung der EU und weltweit. Und: Keine Friedensdemonstrationen und andere zivilgesellschaftliche Aktionen.

Wo sollen wir unseren Zorn lassen, wie noch unsere Forderungen ausdrücken? Die wenigen Mittel werden genutzt und bleiben fast ohne Wirkung.

Zumindest in unserem Newsletter aber wollen wir auf die Zeichen der Solidarität und auf den Fortbestand der Forderungen aufmerksam machen und auf weitere Aktivitäten hinweisen.

Unsere Solidarität gilt den Schutzsuchenden. Doch sie schließt auch die anderen Benachteiligten mit ein, gleich welcher Herkunft oder Hautfarbe, welchen Status´ und an welchem Ort. Sie alle müssen hineingenommen werden in die Überlegungen und Forderungen, wenn die durch die Erfahrungen mit der Corona-Krise neue gesellschaftliche Ausprägung skizziert wird: LeaveNoOneBehind!

Mit freundlichen Grüßen

Susanne Rohde (für das Team von weltoffen)

 

Wir freuen uns über die Aufmerksamkeit für folgende Themen:

 

1. Ab 15.04. immer mittwochs um 18 Uhr:

Solidarität mit allen, jetzt und überall! --- Fenster- und Krachdemo

"Mit Trillerpfeifen, Kochtopfdeckeln und Parolen an offenen Fenstern können wir überall lauthals fordern, dass Solidarität tatsächlich für alle gilt, die durch das Virus besonders gefährdet sind", ruft die Seebrücke Bonn auf.

 

2. Aufruf zum Maskennähen wurde gehört. Ein Dankeschön und die Bitte zum Weitermachen.

Dankeschön-Herz

Auch über ZeSaBo werden Gesichtsmasken für Bonn hergestellt. "In Kooperation mit dem Amt für Soziales und Wohnen der Stadt Bonn und in Zusammenarbeit mit der Freiwilligenagentur Bonn wird das ZeSaBo das Logistikzentrum für die >Materialannahme und -verteilung zur Herstellung von Gesichtsmasken, >Einsammlung und hygienische Behandlung privat hergestellter Gesichtsmasken, >Bedarfsgerechte Verteilung und Auslieferung von Gesichtsmasken an Einrichtungen und Initiativen, die sich um hilfsbedürftige Personen kümmern."

 

3. Spuren mahnen in Bonn: Leave No One Behind!

In Zeiten des Demonstrations- und Versammlungsverbotes entschlossen sich Aktive um die Seebrücke Bonn, ihre Mahnung auf andere Weise publik zu machen. Am Aktionstag 5. April hinterließen sie zahlreiche Spuren überall in der Stadt. Dank der anhaltenden Trockenheit blieben sie lange sichtbar.

Spuren

 

4. Statt Ostermarsch: Demonstration einzelner

Nicht einmal ein "Gänsemarsch" mit begrenzter Teilnehmerzahl, Abstand und Mundschutz wurde gestattet. Dass die Anordnungen wegen Viruseindämmung so weit gehen, erscheint nicht angemessen und wird von verschiedenen Seiten kritisiert (ebenso wie das Kontaktverbot zu sterbenden Angehörigen). Zu Zweit in Erscheinung treten, geht aber.

 "Bravo!" Zustimmung und Sympathie gab es für (Kein)Ostermarsch-Bonn. Mit größtmöglicher Beteiligung von zwei Plakatträger*innen zur gleichen Zeit wurde trotz sozialer Distanz und Versammlungsverbot in Corona-Zeiten auf die traditionellen Ostermärsche und die wichtigsten Forderungen der Friedensbewegung aufmerksam gemacht. Leider verzichtete die Presse darauf, von dem notgedrungen kleinen Ereignis Notiz zu nehmen.

(Kein)Ostermarsch

"Wir fordern: Geld für Gesundheit statt für Rüstung! Waffenstillstand sofort und weltweit! Aufhebung aller Wirtschaftssanktionen! Kommunale Aufnahme von Flüchtlingen jetzt, besonders der unbegleiteten Kinder und Jugendlichen!"

 

4. Hinweis auf neue Beiträge auf unserer Webseite