15.04.2020 Die für die ZUE (Zentrale Unterbringungseinrichtung des Landes NRW) zuständige Bezirksregierung Köln meldete gestern einen ersten Fall von Corona-Infektion unter den 230 in Muffendorf untergebrachten Aylbewerber*innen. Nun wird die Unterkunft mit allen dort Untergebrachten zwei Wochen lang unter strikte Quarantäne gestellt.
Genau vor dieser Situation hatte der Kölner Flüchtlingsrat schon im März gewarnt. Es war schließlich abzusehen, dass eine Infektion in der großen Sammelunterkunft so weitreichende Folgen für eine Vielzahl von Menschen haben würde. Der Kölner Flüchtlingsrat forderte deshalb u. a. "Die Menschen in den Landeseinrichtungen müssen sofort kommunal zugewiesen werden!" und beschrieb zur Begründung genau das, was nun in Muffendorf eintrat: "In den Aufnahmeeinrichtungen des Landes NRW leben jeweils mehrere hundert Menschen mit eingeschränkter medizinischer Versorgung, ohne Rückzugsmöglichkeit und unter suboptimalen hygienischen Rahmenbedingungen. Diese Einrichtungen verhindern nicht nur gesellschaftliche Teilhabe, sondern widersprechen auch den Empfehlungen aller Expert*innen zur Corona-Prävention. Die Landeseinrichtungen müssen schnell leergezogen und die Menschen in den Kommunen in Wohnungen oder menschenwürdigen Unterkünften untergebracht werden." siehe dazu https://www.weltoffen-bonn.de/forum/fluechtlingspolitische-forderungen-angesichts-der-corona-krise-und-der-lage-griechenland
Dieser Forderung wurde nicht gefolgt.
Der Bonner Generalanzeiger berichtete: https://www.general-anzeiger-bonn.de/bonn/bad-godesberg/bestaetigter-corona-fall-in-bonner-fluechtlingsunterkunft_aid-50047831