Auch in Zeiten von Corona: Abschiebeflug nach Afghanistan

16.03.2020 Zwar sind seit Längerem schon viele Flüge annulliert. Aber nicht der der letzten Sammelabschiebung nach Afghanistan. Mit 39 Betroffenen startete er planmäßig am 11. 3. 2020 in Leipzig / Halle.

Details dazu bei Thomas Ruttig (Quelle: https://thruttig.wordpress.com/2020/03/11/aktualisiert-33-afghanistan-abschiebeflug-heute-abend-ab-leipzig-halle/)

"Der Sächsischem Flüchtlingsrat, weitere Unterstützerorganisationen und dpa berichten von den Fällen Betroffener:

  • ein 22-Jähriger, der als Minderjähriger nach Deutschland kam und bis jetzt in Pirna lebte, wurde heute morgen von der geholt Polizei von seiner Familie getrennt; wenn sich das bestätigt, wäre das womöglich ein erstmaliges Vorkommnis

  • in Dresden sitze der Vater eines Kindes schon länger als zehn Tage im Ausreisegewahrsam – „ein juristischer Fehler, den Amtsgericht und Landgericht Dresden bis zum jetzigen Stand nicht korrigiert haben“.

  • ein 35-Jähriger, der seit April 2019 als Möbelmonteur in einem Betrieb in Hainichen gearbeitet habe, sei heute (11.3.) während der Arbeit an einem Auftrag in Großenhain von den Behörden zur Abschiebung abgeholt wurde. Sein Arbeitgeber zeigte sich entsetzt: „Er hatte einen unbefristeten Arbeitsvertrag, lag dem Staat in keine Weise auf der Tasche. Die Abschiebung ist völlig unverständlich.“ Der Mann habe erst unlängst eine eigene Wohnung bezogen und ausgestattet, die er von seinem Lohn bezahlen konnte. Zudem habe die Firma Geld in seine Ausbildung gesteckt. Nun seien alle Mitarbeiter deprimiert (Details von dpa/Die Welt)"

Bild entfernt.

(Foto entnommen dem Beitrag "Abschiebungen nach Afghanistan stoppen", veröffentlicht am 10. März 2020 von Ulla Jelpke)