09.02.2021 Update: Die schweren Vorwürfe gegen Frontex werden nun auch durch Zeugenaussagen erhärtet. Das Polit-Magazin Frontal21 berichtet über Pusbacks und lässt einen Beamten der Bundespolizei zu Wort kommen, der illegale Vorgänge schildert Der Frontex-Skandal
09.02.2021 Update: Jetzt greifen auch die Printmedien das Skandalthema auf: "Ein desaströses Bild" - Schwere Vorwürfe gegen EU-Grenzschutzagentur Frontex. Treffen mit Waffenhändlern und Abweisung von Flüchtlingen, titelt der Verbund von General Anzeiger, Rheinische Post und weitere. Fragwürdig arbeitende EU-Organisation, kommentiert der Weserkurier. https://www.weser-kurier.de/deutschland-welt/deutschland-welt-politik_artikel,-fragwuerdig-arbeitende-euorganisation-_arid,1958301.html
06.02.2021 Vielleicht/hoffentlich gibt es jetzt einen Wendepunkt, und Frontex kann nicht länger so weiter machen wie bisher. Dabei sollte es nicht nur um die Person Leggeri gehen, sondern um die gesamte Frontex-Behörde, die mit Abstand die größte der EU ist. Ende Januar verständigte sich wegen der Pushbacks eine Mehrheit des Innenausschusses des EU-Parlamentes darauf, eine Arbeitsgruppe zu gründen, die mögliche Grundrechtsverletzungen der Behörde unter die Lupe nehmen soll. Nur eine Woche später wird Frontex von anderer Seite eingeheizt: Das Satiremagazin ZDF-ROYALE(Youtube-Video) enthüllte höchst aufschlussreiche, bisher verleugnete Lobby-Kontakte zur Vorbereitung milliardenschwerer Beschaffungen für die Sicherung der EU- Außengrenzen gegen Schutzsuchende und Migrant:innen. Dafür legten Jan Böhmermann und sein Rechercheteam ein Webseite an, auf der alles nachgelesen werden kann: FRONTEXFILES.EU. Über die Videos mit den Lobby-Vertretern könnte gelacht werden, wenn es nicht so ernst wäre...
.
Bei FRONTEXFILES heißt es:
"Glock, Airbus, Heckler & Koch. Die Teilnehmerliste der 16 Lobby-Treffen der EU-Grenzschutzagentur Frontex in den Jahren 2017 bis 2019 liest sich wie das Who-is-Who der Rüstungsindustrie. Kataloge mit Handfeuerwaffen wurden herumgereicht und in bunten PowerPoint-Präsentationen die Vorzüge von Überwachungsdrohnen erklärt.
Externe Beobachter*innen gab es bei den Treffen nicht. Und Frontex hat die Inhalte dieser Treffen nicht öffentlich zugänglich gemacht. Ein Lobby-Transparenzregister, wie es EU-Parlamentarier*innen vor zwei Jahren gefordert haben, hat Frontex bis heute nicht veröffentlicht. Auf Anfrage des ZDF Magazin Royale schrieb die EU-Agentur Ende Januar:
»Frontex trifft sich nicht mit Lobbyisten.« ...."