07.06.2022 Nach dem Wechsel beim Betrieb der Landes-Erstaufnahmeeinrichtung in der Bonner Südstadt haben sich die Zustände für die dort untergebrachten Asylantrag-Steller*innen offenbar drastisch verschlechtert. Nach jahrelangem Betrieb durch das DRK wurde dieser nach Neuausschreibung einer Schweizer privatwirtschaftlichen Firma übertragen. Die Firma, die auch in Italien, Spanien und Öterreich Geflüchtetenunterkünfte betreibt, hat in der Bonner Ermekeilkaserne 88 Beschäftigte, die auch den Sicherheitsdienst stellen.
Gegenüber dem Bonner Generalanzeiger trugen einzelne Geflüchtete jetzt Klagen über die Handlungsweise der dort Tätigen vor, der sie schutz- und wehrlos ausgeliefert sind. Es gebe Einschüchterungen, medizinische Hilfe werde versagt, sie fühlten sich deutlich ungleich behandelt bei der Vergabe der wenigen Zimmer, die z. B. Familien oder einer jungen Mutter mit Neugeborenem mehr Schutz und Ruhe bieten als die Schlafsäle. Das ist auch deshalb schwerwiegend, weil der Aufenthalt nicht wie eigentlich bezweckt drei, vier Tage dauert, sondern sich über mehrere Wochen hinzieht. Tomorrowland - Morgenland, betiteln sie die Unterkunft, weil ihre Anfragen immer wieder mit "Morgen, morgen" abgewehrt werden.
Die eigentlich verantwortlichen Landesbediensteten scheinen unerreichbar. Die Caritas, die vor Ort eine Rechtsberatung anbietet, bestätigte, dass dort immer wieder die unzureichende medizinische Versorgung angesprochen werde.
Der ausführliche Artikel " Kritik an Zuständen in Ermekeilkaserne" und ein Kommentar von Alexander Barth erschienen am heutigen Dienstag in der Printausgabe.
Gereiztes Personal, Einschüchterungen, keine medizinische Hilfe : Geflüchtete kritisieren Verhältnisse in der Bonner Ermekeilkaserne https://ga.de/bonn/stadt-bonn/bonn-fluechtlinge-kritisieren-umstaende-in-ermekeilkaserne-ich-habe-es-nicht-mehr-ausgehalten_aid-70919999?utm_source=newsletter&utm_medium=email&utm_campaign=daily&utm_content=topnewsletter-abendnewsletter