#GrünesLichtfürAufnahme - 3. Adventswochenende im Zeichen der Solidarität mit den Geflüchteten in Polen und Belarus!

07.12.2021 Am 3. Adventswochenende, vom 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte, bis Sonntag, 12. Dezember, sollen möglichst weiterverbreitet grüne Lichter erstrahlen. Damit wird eine am 1. Advent mit eindrucksvollem Bild begonnene Kampagne bundesweit aufgenommen und fortgesetzt werden.

Mit schönen Bildern und der Schlagzeile "Lichtermeer für Migranten an polnisch-belarussischer Grenze" fand der Auftakt der Kampagne am 1. Advent in Berlin vor den Reichstag große Resonanz in allen Medien. Nun ist es an uns, grünes Licht in allen Orten und an möglichst vielen Gebäuden aufstrahlen zu lassen.

Lichtermeer

Die "Zeit" zum Beispiel berichtete:

Berlin (dpa/bb) - Mit einem Lichtermeer aus Tausenden grünen Lichtern haben Flüchtlingsorganisationen in Berlin an das Schicksal von Geflüchteten an der polnisch-belarussischen Grenze erinnert. In großen Leuchtbuchstaben forderten die Initiatoren am Sonntag bei der Aktion vor dem Reichstag eine «Aufnahme Jetzt». Sie verlangten von der künftigen Bundesregierung, einen humanitären Korridor einzurichten. Die Menschen, die derzeit im Grenzgebiet ausharrten, sollten sofort in Deutschland aufgenommen werden und einen Antrag auf Asyl stellen können, so die Forderung.

Flüchtlingskrise: Lichtermeer für Migranten an polnisch-belarussischer Grenze

Dem Bündnis gehören die Organisationen Seebrücke, Campact, Mauerfall.jetzt und Wir packen's an. Nach dessen Angaben wurden in Berlin 6000 Lichter angezündet. Damit werde ein Symbol aus der Grenzregion aufgegriffen, hieß es: Mit grün beleuchteten Fenstern zeigten polnische Bürgerinnen und Bürger, dass sie Hilfe und Unterstützung für geflüchtete Menschen anböten...."

 

Auf Facebook heißt es dazu:

"Anwohner*innen der polnisch-belarusischen Grenzregion beleuchten bereits seit Wochen ihre Fenster grün, um schutzsuchenden Menschen Unterstützung zu signalisieren. Grünes Licht wird zu einem Zeichen der Solidarität, in Polen erstrahlten bereits öffentliche Gebäude grün.

Unter dem Motto #GrünesLichtFürAufnahme wollen wir das in Deutschland aufgreifen und damit zeigen: Die Zivilgesellschaft lässt nicht zu, dass die deutsche Bundesregierung gewaltsame Abschottungsmaßnahmen mitträgt, die zutiefst menschenunwürdige Situation der schutzsuchenden Menschen unsichtbar macht und versucht, sich ihrer Verantwortung zu entziehen!

Mit einer Handy- oder Taschenlampe sowie einem grünen, lichtdurchlässigen Gegenstand kannst auch du ganz einfach dein Fenster zu einem Zeichen der Solidarität machen. Mobilisiere deine Familie, Freundinnen, Nachbarinnen, Kolleg*innen, deine Arbeitsstelle etc. GrünesLichtFürAufnahme JETZT!"

 

Campact, Teil des Bündnisses, bot Interessierten Bastelsets an. "Insgesamt 6.000 grüne Lichter und der Schriftzug „Aufnahme Jetzt“ leuchtete den Ampel-Entscheider*innen am Sonntag vor dem Reichstagsgebäude in Berlin entgegen. Nun soll es überall im Land grün leuchten: Bestellen Sie sich gleich Ihr Kerzen-Set, um Solidarität mit den Geflüchteten an der polnisch-belarussischen Grenze zu zeigen!" - "Mit grünen Lichtern in unseren Fenstern fordern wir die Ampel-Koalition auf, endlich zu handeln und die Aufnahme der Menschen zu ermöglichen. Fast 10.000 Campact-Unterstützer*innen haben sich bereits hinter diese Forderung gestellt und bei uns Kerzen-Sets bestellt...."

Campact schreibt aktuell: "Beginnend mit dem 10. Dezember – dem internationalen Tag der Menschenrechte – wollen sich europaweit Initiativen ein ganzes Wochenende lang mit Aktionen für die Aufnahme der Geflüchteten einsetzen. Als Höhepunkt des Aktionswochenendes planen wir, am Sonntag – dem dritten Advent – symbolträchtige Gebäude grün leuchten zu lassen. Machen Sie mit und sorgen Sie dafür, dass auch die Kirche in Ihrem Ort in hellem Licht erstrahlt! Wenn viele Menschen in ganz Deutschland ihre Gemeinden bitten, am dritten Advent das Kirchengebäude grün anzustrahlen, verstärkt das unsere Botschaft noch.

Pastorin Sandra Bils, Gründungsmitglied von United4Rescue, unterstützt die Idee: „Grün leuchtende Kirchtürme über den Dächern sind ein kräftiges Zeichen, das die neue Bundesregierung nicht übersehen kann. Das kann unser Beitrag als Kirche sein, um die vielen Signale der Aufnahmebereitschaft noch heller leuchten zu lassen. Man lässt keine Menschen erfrieren. Punkt.“

Helfen Sie mit und bitten Sie Ihre Kirchengemeinde – oder eine nicht religiöse Einrichtung in Ihrem Ort – ihre Gebäude zum Aktionswochenende in Solidarität mit den Geflüchteten grün anzustrahlen! Wenn Sie mithelfen möchten, finden Sie hier eine ausführliche Anleitung – mit Tipps für die Umsetzung und Argumenten für eine überzeugende Anfrage an die Gemeinden in Ihrem Ort."

 

Die Lokalgruppe Bonn der Seebrücke führt auf Facebook einen Aufnahme-Kalender für jeden Tag bis Weihnachten. Am heutigen 7. Dezember heißt es dort:

Bild entfernt.

Wir möchten mit unserem Aufnahme-Kalender Türen für die fliehenden Menschen in Polen/Belarus öffnen, denn Menschenrechte hören nicht an Grenzen auf.

Daher teilen wir täglich mit euch Tipps zum aktiv werden oder Infos zur aktuellen Lage. Heute soll es um die Urteile des Europäischen Menschenrechtsgerichtshof (EMGR) gehen, die gestern veröffentlicht wurden.

Basierend auf Art. 2 (Recht auf Leben) und Art. 3 (Verbot der Folter und unmenschlicher Behandlung) haben schutzsuchende Menschen vor dem EMGR geklagt, anwältliche Hilfe, medizinische Versorgung & internationalen Schutz zu erhalten.

In 43 von 47 Anträge, die sich ingesamt auf 198 Menschen beziehen, hat der EMGR unverzügliche Maßnahmen nach Regel 39 der Verfahrensordnung verordnet.

Damit wird Polen verpflichtet, den Menschen Nahrung, medizinische Versorgung, Kleidung und wenn möglich Unterbringung bereitzustellen. Außerdem verbot der EMGR Pusbacks aus Polen und entschied im Fall von 32 afghanischen Menschen in den Grenzgebieten, dass Polen den Zugang zu ihren Anwält*innen sicherstellen muss.

Die Verfahrensregel 39 wird nur in Ausnahmefällen angewendet, wenn den Antragssteller*innen irreversibler Schaden droht. Das zeigt nochmal deutlich den Ernst der Lage.

Wir fordern: Die Menschenrechte der schutzsuchenden Menschen in den Grenzgebieten, inklusive das Recht auf ein faires und rechtstaatliches Asylverfahren müssen eingehalten werden! #GrünesLichtfürAufnahme