6.12.2019 Die Seebrücke Bonn schreibt in ihrem Newsletter: "Nach einem Gespräch mit der Stadtverwaltung steht fest: Die Stadt Bonn ist nach dem Stadtratsbeschluss vom 26. September dem Potsdamer Bündnis der Städte Sicherer Häfen beigetreten und steht im engen Austausch mit den Bündnispartnern. Bei den kommenden landes- und bundesweiten Treffen werden sich die Städte weiter vernetzen und Lösungen für die dringenden Probleme suchen. Auch wenn es sich primär um ein Bündnis der Städte handelt, werden wir als Seebrücke den Prozess kritisch begleiten und dafür Sorge tragen, dass die Unterzeichnung der Erklärung nicht nur Symbolpolitik bleibt. Das Engagement der Stadt Potsdam zahlt sich nun bereits aus: Die Stadt wird im Dezember aus Seenot Gerettete aus der zentralen Ausländerbehörde des Landes aufnehmen.
Die Dringlichkeit des Handelns wurde auch in der vergangenen Woche wieder unter Beweis gestellt: Das Seenotrettungsschiff Alan Kurdi von Sea-Eye rettete am vergangenen Donnerstag, 28. November, 84 Menschen aus zwei Schlauchbooten. Auch das Rettungsschiff Ocean Viking nahm in der Nacht auf vergangenen Freitag, 29. November, 60 Menschen an Bord, wie die Hilfsorganisationen SOS Méditerranée und Ärzte ohne Grenzen auf Twitter mitteilten. Beide Schiffe warteten nun etwa eine Woche auf eine Anlandeerlaubnis, bevor ihnen diese in Messina und Pozallo erteilt wurde. Mehrere Personen mussten vorab aufgrund medizinischer Notfälle evakuiert werden, darunter Kleinkinder und Neugeborene.
30 Geflüchtete vom Schiff "OOC Panther" der Hamburger Reederei Opielok hingegen kamen in keinem sicheren Hafen an: Die libysche Küstenwache holte die Geretteten vom Schiff, nachdem die Crew die Libyer um Hilfe gebeten hatte. Nach Einschätzung von UN und Menschenrechtsorganisationen herrschen in libyschen Internierungslagern unmenschliche Zustände mit Folter.
Eine weitere tragische Nachricht erreichte uns am Donnerstag, 5. Dezember: Vor der Küste des westafrikanischen Staates Mauretanien[1] sind mindestens 58 Migranten beim Kentern ihres Schiffs ums Leben gekommen. Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) zufolge wurden 83 Menschen gerettet. Eine nicht näher genannte Zahl von Verletzten wurde in ein Krankenhaus im nordmauretanischen Nouadhibou gebracht."