12.09.2021 "5688 Personen wurden im ersten Halbjahr 2021 gegen ihren Willen in ihr Herkunftsland oder einen Drittstaat zurückgezwungen, statistisch waren das 30 pro Tag." Dies stellte Linken-MdB Ulla Jelpke nach der Analyse der Beantwortung einer Kleinen Anfrage fest. "ohne Rücksicht auf die Belange der Betroffenen.."
"Dabei häufen sich wieder einmal Berichte über grausame Familientrennungen und Abschiebungen von Menschen, die Jahrzehnte hier gelebt hatten. Auch an Abschiebungen nach Afghanistan hielt die Bundesregierung bis kurz vor der Machtübernahme durch die Taliban fest. Ich fordere ein Ende dieser zynischen Politik und ein grundsätzliches Umdenken: Schluss mit Abschiebungen in Krieg, Perspektivlosigkeit und Elend, für eine wirksame Bleiberechtsregelung.“
„Der Anteil der Sammelabschiebungen lag im ersten Halbjahr 2021 besonders hoch. Fast die Hälfte aller Abschiebungen wurde mit eigens hierfür gecharterten Maschinen durchgeführt. Der Vorteil aus Sicht der Abschiebebehörden: Es lassen sich nicht nur viele Menschen auf einen Schlag ausfliegen, sondern es gibt an Bord auch keine Störungen durch andere Passagiere oder unabhängige Zeugen für Polizeigewalt. Es liegt daher zumindest der Verdacht nahe, dass auch deshalb vermehrt auf Sammelabschiebungen zurückgegriffen wird, weil so der verzweifelte Widerstand von Betroffenen gebrochen werden kann. Es ist sicher kein Zufall, dass im ersten Halbjahr 2021 keine einzige Charterabschiebung an der Gegenwehr von Betroffenen scheiterte.“