Noch keine Impfung - Laumann übergeht die Priorisierung für Geflüchtete

09.05.2021 Obwohl die in Sammelunterkünften lebenden Geflüchteten im Februar in die Priorisierungsgruppe 2 eingestuft wurden, im März hätten Impfangebote erhalten sollen und in NRW bereits Gruppe 3 aufgerufen wird, blieben Impfangebote in den Flüchtlingsunterkünften bisher aus - ein klarer Verstoß gegen die Impfverordnung des Bundes. Dies, obwohl die dort auf engem Raum Untergebrachten erheblich gefährdet sind, wie jetzt wieder der Corona-Ausbruch in der ZUE St. Augustin zeigt. Es fehlen dort ja weitgehend die Möglichkeiten zu Abstand und Hygiene, Sanitärräume und Küchen werden gemeinsam benutzt. Es wird nicht getestet, selten werden wenige Masken verteilt. Aktuell stehen wie in St. Augustin 18 von 30 Landesunterkünften unter Voll- oder Teilquarantäne, ebenso viele kommunale Unterkünfte.

Auch mehrsprachige Informationen und Beratungen über den Sinn und Nutzen der Impfungen bleiben aus. Beklagt wird stattdessen die bei vielen fehlende Bereitschaft, sich impfen zu lassen.

Minister Laumann steht dezidiert zu seinem Versäumnis: Da hätte eine andere Gruppe weggelassen werden müssen... Berivan Aymaz MdL von den Grünen bezeichnete es als unerträglich, Gruppen gegeneinander auszuspielen. Es sei Aufgabe des Gesundheitsministers, dafür zu sorgen, dass jede Gruppe berücksichtigt werde. Nur einige wenige Städte und Kreise haben nicht einfach abgewartet, sondern selbständig mit der Vorbereitung und dem Start des Impfens begonnen. Das Land konnte bisher noch keine konkreten Termine nennen, kündigte nun aber an, Geflüchtete bis zum 31. Mai impfen zu lassen.

Darüber berichtete am 9. Mai das Magazin WestPol "Verspätete Impfungen für Migranten" (ab Min 23:30)