Pro Asyl und zahllose andere Organisationen stellen jetzt drei Forderungen an die Bundesregierung:
1. Notfallplan für Bootsflüchtlinge: Verteil- und Aufnahmeverfahren für im Mittelmeer gerettete Flüchtlinge
2. „Sichere Häfen“: Aufnahmebereiten Kommunen in unserem Land die freiwillige Aufnahme von zusätzlichen Schutzsuchenden in einem europäischen Relocation-Verfahren zu ermöglichen.
3. Keine Rückführungen nach Libyen!
https://www.proasyl.de/wp-content/uploads/Offener-Brief-an-die-Bundeskanzlerin-1.pdf
Bitte überall für Unterstützung des Briefes werben
Das große Bündnis der Unterzeichner*innen strebt an, dass bis zum 20. Juni – dem Weltflüchtlingstag – mindestens 1000 Organisationen den Brief an die Kanzlerin mitzeichnen! Zum Tag des Flüchtlings werden wir dann mit diesem noch größeren Bündnis erneut an die Öffentlichkeit gehen. Dafür brauchen wir eure Unterstützung: Gebt den Brief weiter! Fragt Organisationen in eurer Region an – auch Sportvereine, Kultureinrichtungen, Wirtschaftsunternehmen, Kirchengemeinden! Rückmeldungen bitte an offenerbrief@proasyl.de.
Damit die „Sicheren Häfen“ endlich Realität werden, gilt es auch Städte und Kommunen anzusprechen! Bundesweit ist der 27. September als „Tag des Flüchtlings“ etabliert, der in über 500 Kommunen im Rahmen der Interkulturellen Woche stattfindet. Viele Mitglieder unseres Brief-Bündnisses veranstalten zum „Tag des Flüchtlings“ eigene Veranstaltungen. Nutzen wir also auch dieses Datum als Gelegenheit bundesweit und in der ganzen Breite von Zivilgesellschaft die Realisierung des Notfallplans voranzubringen!
So wenig die europäischen Regierungen für die Seenotrettung tun, so aktiv betreiben sie die Kriminalisierung der Helfenden – und derer, die ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen.
Als 108 Menschen, die auf dem zentralen Mittelmeer vom Tanker “El Hiblu 1”gerettet wurden, feststellten, dass sie nach Libyen zurückgebracht wurden, sollen sie die Besatzung des Tankers gezwungen haben, den Kurs zu ändern und stattdessen nach Norden, Richtung Europa zu fahren.
Italiens Innenminister Salvini bezeichnete die Überlebenden an Bord als Piraten. Sea-Watch sieht in deren Handeln hingegen einen legitimen Akt der Selbstverteidigung um Folter in Libyen zu entgehen.