03.10.2021 Der Bonner Stadtrat beschloss die Verbesserung der Unterbringungsmöglichkeiten für geflüchtete und obdachlose Menschen. Derzeit leben 1346 Geflüchtete und 352 Obdachlose in den Containeranlagen der Stadt. Viele der Geflüchteten hätten längst ausziehen können, wenn sie denn im regulären Wohnungsmarkt eine Wohnung finden würden.
Verstärkt soll die Stadt nun Gebäude ankaufen, um die dortigen Wohnungen und Räume über die stadteigene VEBOWAG den Menschen in den Containern anbieten zu können. Dann fließt die oft von der Stadt geleistete Miete auch wieder an die Stadt zurück. Aktuell soll mit dem bisherigen Beueler Hotel Willkens ein Anfang gemacht werden. Dort stehen 15 Einzel- und 15 Doppelzimmer zur Verfügung, eine Größenordnung, die sowohl für die Bewohner:innen wie für die Nachbarschaft sehr viel besser erträglich ist.
Meistenteils über mehrere Jahre hatte die Mehrzahl der Geflüchteten in den Containern gelebt, deren Genehmigung an den drei Standorten Otto-Hahn-Straße, Rheinweg und Siegburger Straße ohnehin nur auf Zeit erteilt war. Von Anfang an ein (damals notwendiges) Provisorium: Besser als nichts, aber aus vielerlei Sicht nicht menschenwürdig, dort zu leben, selbst wenn die schmalen Räume nur mit einer Person und nicht, wie zuerst gedacht, doppelt belegt sind. Die Enge mit Gemeinschaftsküchen und -sanitäranlagen sorgte für mangelnde hygienische Zustände, es kam wiederholt zu Corona-Ausbrüchen, aber auch Konflikten zwischen den Bewohner:innen. Dazu kommt die schlechte Schall- und Wärmedämmung, die zu dauernder Lärmbelästigung, unerträglicher Hitze im Sommer und hoher Heizleistung im Winter führt.