09.01.2023 Wie UNHCR gestern veröffentlichte, leistete Deutschland im vergangenen Jahr mit einer halben Milliarde Euro einen Rekordbeitrag an das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen. Wir zitieren:
UNHCR würdigt Deutschlands Einsatz für den internationalen Flüchtlingsschutz
2022 half Deutschland mit Rekordbeitrag von mehr als 507 Millionen Euro
UNHCR, das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen, hat Deutschlands Einsatz für den internationalen Flüchtlingsschutz gewürdigt. „Auch 2023 wird wieder ein Jahr mit großen Herausforderungen werden und wir sind froh, mit Deutschland einen verlässlichen und vorausschauend agierenden Partner an unserer Seite zu haben“, sagte Katharina Lumpp, Vertreterin von UNHCR in Deutschland, am Sonntag in Berlin. „Deutschland ist ein wichtiges Land für den Flüchtlingsschutz, ein zuverlässiger humanitärer Geber in akuten Notlagen und langanhaltenden Krisen sowie ein großes Aufnahmeland für Flüchtlinge.“
Im vergangenen Jahr leistete Deutschland mit fast 537 Millionen US-Dollar (mehr als 507 Millionen Euro) seinen bisher größten finanziellen Beitrag zur weltweiten Arbeit von UNHCR. Die Bundesrepublik ermöglicht UNHCR, einen großen Teil dieser Gelder flexibel zu nutzen. Somit können die Ressourcen besonders effektiv eingesetzt werden.
Deutschland ist erneut nach den USA weltweit der zweitgrößte Geber für UNHCR. „Dank dieser Gelder können wir Flüchtlingen zu Sicherheit und Schutz verhelfen und sie vielfältig unterstützen: bei der Unterbringung, durch die Versorgung mit dem Nötigsten, beim Schulbesuch oder beim Zugang zur Gesundheitsversorgung. So geben wir vertriebenen Menschen wieder Hoffnung.“
Der Krieg gegen die Ukraine habe zu der größten Fluchtbewegung weltweit geführt, deren Ausmaß und Geschwindigkeit ohne Beispiel in der Geschichte von Flucht und Vertreibung seit dem Zweiten Weltkrieg sind. „Mehr als 7,9 Millionen Menschen sind aus dem Land geflohen, weitere 5,9 Millionen sind innerhalb der Ukraine vertrieben. Die Solidarität bei der Unterstützung von Flüchtlingen und Binnenvertriebenen ist groß und hält unvermindert an“, sagte Katharina Lumpp.
Auch die Situation von Vertriebenen in anderen Regionen und Ländern der Welt erfordert Aufmerksamkeit. Die Bedingungen für diese Menschen in aller Welt haben sich durch die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine deutlich verschlechtert. Die wirtschaftlichen Folgen des Krieges, die überall in der Welt zu spüren sind, wirken sich auf Menschen in humanitären Notsituationen, darunter Flüchtlinge und Binnenvertriebene, besonders drastisch aus.
Vor dem Hintergrund der gewachsenen Bedarfe hatte UNHCR im vergangenen Jahr einen Haushalt von 10,7 Milliarden Dollar veranschlagt, der nur zu knapp sechs Milliarden (56 Prozent) gedeckt wurde. Gut drei Viertel davon kamen von Regierungen, einschließlich der Europäischen Union. Mit 21 Prozent war der Anteil der privaten Spender höher als je zuvor und überstieg mit 1,17 Milliarden Dollar zum ersten Mal die Milliardengrenze.
„Bewaffnete Konflikte und Menschenrechtsverletzungen in vielen Ländern der Welt zwingen weiterhin Menschen zur Flucht“, sagte Katharina Lumpp. „Deutschlands wichtige Unterstützung wird auch im Jahr 2023 Leben retten.“