https://www.unicef.de/informieren/aktuelles/foto-des-jahres/wettbewerb-2020
22.12. Das von Unicef ausgezeichnete Foto des Jahres 2020 stammt von einem Fotografen aus Griechenland. Es zeigt Flüchtlingskinder, die ein weiteres Mal fliehen müssen - diesmal vor dem Feuer in Moria.
© Angelos Tzortzinis, Griechenland (AFP)
Eine Katastrophe in der Katastrophe: Am 9. September 2020 zerstört im Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos ein Feuer die Unterkünfte von 13.000 Menschen, darunter 4.000 Kinder. Sie sind dem Krieg in Syrien entflohen, der Gewalt in Afghanistan, ihrer Angst im Irak. Sie haben unter elenden Bedingungen ausgeharrt, viele seit Jahren. Das Lager ist grotesk überfüllt, Krankheiten grassieren, immer wieder werden Lebensmittel und sauberes Wasser knapp. Und nun das Feuer. Es breitet sich rasend schnell aus, den Flüchtlingen bleibt nur, in die Hand zu nehmen, was sie greifen können.
Unter den vielen Bildern von dieser Inferno-Nacht hat der griechische Fotograf Angelos Tzortzinis die eindrucksvollsten vom Leiden der Kinder gemacht. Von Kindern mit Atemschutzmasken vorm Gesicht, die Hand in Hand durch Rauchwolken gehen. Von Schockmomenten und Zusammenbrüchen, vom Entsetzen und Weinen.
Und jenes Foto, das alles gleichzeitig zeigt: Flucht und Tapferkeit, Fassungslosigkeit und Hilfsbereitschaft in höchster Not. Die Stärke des Kleinen, der dem noch Kleineren die heile Haut bewahrt. Im Blick des jungen Retters: die ganze Hoffnung, es möge ein anderes, ein besseres Leben kommen. Unter den nach UNO-Schätzungen gegenwärtig rund 79,5 Millionen Menschen auf der Flucht sind etwa 32 Millionen Kinder und Jugendliche.
Anlass für die Medien zu neuen Berichten: z.B. Video aus der Tagesschau: Flüchtlingslager auf Lesbos: Die dramatische Lage der Kinder