1 - 2021

Liebe Leserinnen und Leser, liebe in Asylpolitik und um geflüchtete Menschen Engagierte in Bonn,

an den ersten Tages eines neuen Jahres wird allerseits ein gutes Neues Jahr gewünscht. Es liegt nicht nur an Corona und der Isolation, dass mir das in diesem Jahr schwerer fällt als früher. Es liegt mehr an den Zeichen äußerster und fortgesetzter Unbarmherzigkeit, Unmenschlichkeit, Ungerechtigkeit, die mich mit Ohnmacht und Zorn erfüllen.

Während wir alle uns hier darum bemühten, sicher, gut und gesund ins neue Jahr zu gelangen, erreichten uns die schockierenden Bilder aus Lipa in Bosnien-Herzegowina. Ein europäisches Land, das gern auch Mitglied der EU sein möchte. Hier an einer Außengrenze der EU treten die Machtinteressen und Konflikte für alle erkennbar ins Rampenlicht der Weltöffentlichkeit: das Verschließen und die Sicherung der EU-Außengrenzen gegen unwillkommene Schutzsuchende um jeden, wirklich jeden Preis, nicht nur finanziell. Während ich das schreibe, lese ich das Interview der TAZ mit Karl Kopp von Pro Asyl https://taz.de/Gefluechtete-in-Bosnien-und-Herzegowina/!5738056/ , verweise auf seine Aussagen und brauche nicht mehr selbst nach Worten zu suchen…

Dazu kommt die Nachricht, dass morgen am Flughafen Düsseldorf ein Flieger zur nächsten Sammelabschiebung starten soll, der wieder keineswegs „nur Straftäter“ in die dortige Lebensgefahr bringen wird. Gleichzeitig freut sich Seehofer über 2020 erneut gesunkene Zahlen von Asylanträgen, die weit unter seiner Obergrenze liegen: „Unsere Maßnahmen zur Steuerung der Migration wirken. Wir sind auf dem richtigen Weg.“

Wir alle wissen: Wir können mehr, wir haben Platz für mehr. Nicht nur in unserem Land, sondern europaweit. Ob Portugal in der EU-Ratspräsidentschaft neue Zeichen setzen wird und kann, bleibt zu hoffen und abzuwarten. Ob Deutschland sich der Menschlichkeit und Barmherzigkeit öffnet, wird sich erst mit der Bundestagswahl zeigen. Darauf können wir Einfluss nehmen.

Meine Wünsche für ein gutes Neues Jahr bezieht die Menschen in den Elendslagern an den EU-Außengrenzen mit ein, ebenso die Menschen, die hier oder anderswo unter Ungerechtigkeit, Krieg, Hunger und Perspektivlosigkeit leiden.

In diesem Sinne grüße ich herzlich

Susanne Rohde für das Team von weltoffen

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