10 - 2022

Liebe Leserinnen und Leser, liebe in Asylpolitik und um geflüchtete Menschen Engagierte in Bonn,

so viele Krisen fordern unser aller Aufmerksamkeit, wohl mehr, als wir wahrnehmen und verarbeiten können. Darüber ist unser gemeinsames Anliegen – Flucht, Flüchtende, Gefahren der Fluchtwege, Problematik um die Aufnahme Geflüchteter und ihre Begleitung in Fragen des Alltages hier – an den Rand der Aufmerksamkeit geraten. Derweil werden weiter Mauern hochgezogen, stechen weiter kleine, oft untaugliche Boote in See. Italien und Großbritannien melden hohe Zahlen von Ankünften, die zivile Seenotrettung ist oft noch gerade rechtzeitig zur Stelle, um hunderte von Menschen aus Seenot zu retten.

Wir ächzen alle unter aktuellen und bevorstehenden Preissteigerungen. Herbst und Winter werden ohne Zweifel hart, für viele zu hart. Aber auch in dieser Frage sollten wir nicht vergessen: Nicht nur hier in Europa gibt es drastische Preissteigerungen. Auch in den Herkunfts-, Aufnahme oder Transitländern sind die Kosten für den Lebensunterhalt dramatisch gestiegen, vielfach herrschen Mangel und Hunger, sie veranlassen weitere Fluchtbewegungen. Aus der Türkei beispielsweise wird eine Inflationsrate von 70% berichtet. Auch Flüchtende, die schon länger unterwegs sind, leiden diesbezüglich Not. Und die zivile Seenotrettung- und andere Hilfsorganisationen müssen für Proviant und Treibstoff erheblich mehr aufwenden und sind deshalb mehr denn je auf Spenden angewiesen. Auf eine Möglichkeit dazu weisen wir in diesem Newsletter hin: der Spendenlauf RUN4RESCUE am  18. September am Beueler Rheinufer.

Daneben gibt es einige weitere Terminhinweise und Hinweise auf neue Beiträge.

Mit Grüßen und Dank für die Aufmerksamkeit

Susanne Rohde

Termine

 

Neue Beiträge bei weltoffen.de

Forum : Bonn

  • 4000 Ukraine-Geflüchtete in Bonn angemeldet  05.09.2022 Durch eine Mitteilungsvorlage hat die Verwaltung der Stadt Bonn kürzlich den Rat über Umfang und Kosten der Aufnahme, Versorgung und Unterbringung von Ukraine-Geflüchteten informiert. Demnach erfolgte die kurzfristige Erstaufnahme notgedrungen in Hotels, was sehr kostenintensiv ist. Der General Anzeiger titelte "Rund 4,4 Millionen für Hotelkosten". Auch um die Kosten zu reduzieren, wurde im Juli eine weitere Sammelunterkunft eröffnet. Den Ausgaben der Verwaltung bis 30. Juni [...] weiterlesen

 

Forum : Bund

  • 2 Jahre nach Brand in Moria: Moria abschaffen! Lager abschaffen!  Wir zitieren aus den News der Seebrücke: 09.09.2022 Vor zwei Jahren brannte es im Lager Moria auf Lesbos in Griechenland und Tausende Menschen fanden sich, in einem Camp in dem ohnehin schon katastrophale Zustände herrschten, in einer unbegreiflichen Notsituation wieder.     Damals zeigten sich zahlreiche Politiker*innen und Abgeordnete des Bundestages entsetzt über die Situation, in der sich schutzsuchende Menschen in Lagern wie Moria tagtäglich befinden.[...] weiterlesen
  • Ortskräfte in Mali: Werden auch sie zurückgelassen?   Wir zitieren aus den News von Pro Asyl:  07.09.2022  Wiederholt sich in Mali das Abzugsdebakel aus Afghanistan? Die Situation ist schwer vergleichbar, doch in dem westafrikanischen Land spitzt sich die Lage für lokales Personal der Bundeswehr zu. Die Bundesregierung sieht keinen Anlass, tätig zu werden. PRO ASYL fordert in einem Offenen Brief die Evakuierung von Ortskräften und ihren Familien. In Mali brodelt es – mit ungewissem Ausgang. Seit dem Militärputsch hat sich die Zusammenarbeit [...] weiterlesen
  • Rostock-Lichtenhagen - 30 Jahre her und noch nicht vorbei  25.08.2022 Für mich war der Herbst 1992, begonnen mit den Pogromen von Rostock-Lichtenhagen vor 30 Jahren eine der prägenden Scheidephasen, in denen es galt, auf- und zusammenzustehen mit vielen anderen im Stadtteil, in Bonn, im ganzen Land, gegen den gefährlich erstarkten Rassismus mit seiner tödlichen Gewalt. Fernsehnachrichten und -berichte brachten die Bilder des tagelang randalierenden faschistischen Mobs in die Wohnzimmer, der angegriffenen und völlig schutzlosen Migrant*innen in [...] weiterlesen

 

Neu in den aktuellen Zitaten - Geschehen auf Fluchtwegen, Seenotrettung

hier gekürzt

12.09.2022 428 Gäste an Bord der #SeaWatch3 warten auf die Zuweisung eines sicheren Hafens - wie auch die #SeaEye4 und die #Humanity1. Die zivile Flotte hat in den vergangenen Tagen hunderte Menschen gerettet, die ansonsten nach #Libyen verschleppt oder sogar ertrunken wären. Quelle: SeaWatch auf Twitter

09.09.2022 Innerhalb von weniger als 24 Stunden hat die Besatzung der "Sea-Watch 3" Flüchtlinge aus vier Booten in Seenot gerettet. Insgesamt würden nun 267 Menschen an Bord versorgt, darunter ein zwei Wochen altes Baby, teilte die Hilfsorganisation Sea-Watch am Freitag mit.... Zwei weitere Organisationen aus Deutschland suchen unterdessen mit ihren Schiffen und insgesamt mehr als 200 Migranten an Bord nach einem sicheren Hafen. .. Das Innenministerium des Landes [Italien] zählte in diesem Jahr etwas mehr als 62.300 Migranten, die in Booten Italien erreichten. Im selben Vorjahreszeitraum waren es der Statistik zufolge noch rund 40.700. .. Seit Beginn des Jahres sind nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) mindestens 1.264 Menschen bei der Überfahrt gestorben oder gelten als vermisst. Die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen.Quelle: DW

04.09.2022 Nur drei Tage nachdem die SEA-EYE 4 in den Einsatz aufgebrochen ist, wurde sie über ein Boot in Seenot informiert. Am Freitagnachmittag führte die Crew einen erfolgreichen Rettungseinsatz durch und brachte 76 geflüchtete Menschen an Bord der SEA-EYE 4 in Sicherheit. ...

03.09.2022 Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung beklagt rechtsfreien Raum an polnischer Grenze. Die Stiftung PRO ASYL hat am heutigen Samstag ihren Menschenrechtspreis an die polnische Anwältin Marta Górczyńska und die Helsinki Foundation for Human Rights (Polen) verliehen. In ihrer Laudatio benannte Luise Amtsberg, Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, auch „die Verantwortungslosigkeit der Europäischen Union in der Flüchtlingsfrage“. ...

30.08.2022 Das Aufklärungsflugzeug Seabird von Sea-Watch sichtete gestern ein Boot in Seenot in der maltesischen Such- und Rettungszone und informierte ein zum Unternehmen VROON gehörendes Schiff, das in der Nähe war, über den Seenotfall. Doch statt seine Pflicht zur Seenotrettung zu erfüllen, verweigerte der Kapitän jede Hilfe. ..

30.08.2022 Stopp der Migrationsroute. Litauen stellt Zaun an Grenze zu Belarus fertig. Nach Polen hat nun auch Litauen einen Zaun gegen unerwünschte Migration aus Belarus errichtet. Eine vier Meter hohe Barriere aus Stacheldraht soll Grenzübertritte künftig erschweren – verhindern lassen sie sich nicht. .. Die litauische Ministerpräsidentin Ingrida Simonyte gab nun vor Journalisten bekannt, dass die vier Meter hohe Barriere aus Stacheldraht fertiggestellt wurde. Der Zaun verläuft auf rund 550 Kilometern entlang der insgesamt 700 Kilometer langen Grenze... Quelle: Spiegel

29.08.2022 Lampedusa: Rekordzahlen der MigrantInnen erfasst. Innerhalb von 24 Stunden erreichten seit Samstag 46 Boote mit insgesamt 1.000 Menschen an Bord die Insel, wie die Behörden mitteilten. Noch nie hatten an einem Tag so viele Migrantenboote Lampedusa erreicht. ..

27.08.2022 SOS Méditerranée rettet 270 Migranten. Unter den Geretteten ist auch ein drei Wochen altes Baby: Das Rettungsschiff »Ocean Viking« hat bei fünf Rettungseinsätzen im Mittelmeer seit Donnerstag fast 270 Migranten gerettet. D...

24.08.2022 Flüchtlingsrouten: Im Segelboot nach Kalabrien. Die griechische Insel Kythira lag bisher abseits der Hauptrouten von Menschenschmugglern, die Flüchtlinge von der Türkei in die EU schicken....

23.08.2022 Fast 1300 Migranten überqueren innerhalb von 24 Stunden den Ärmelkanal.... neuen Höchststand erreicht. Innerhalb von 24 Stunden seien am Vortag etwa 1295 Menschen registriert worden, teilte das britische Verteidigungsministerium am Dienstag mit. Dies sei die höchste Zahl an einem Tag seit Beginn der Aufzeichnungen 2018... 27 Boote seien entdeckt worden, hieß es... Quelle: Spiegel

23.08.2022 Im Mittelmeer gerettet: 106 Migranten dürfen in Italien an Land. Das Schiff "Geo Barents" bringt 106 im Mittelmeer aus Seenot gerettete Menschen nach Italien. Wie die Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen", die das Schiff betreibt, mitgeteilt hat, haben die Behörden in Rom den Hafen der süditalienischen Stadt Tarent als Anlaufstelle zugewiesen.

20.08.2022 Etwa 150 fliehende Menschen sind am Mittwoch bei ihrer Flucht auf der griechischen Insel Kythera angekommen, eines der Boote war vor der Insel auf Grund gelaufen. Laut Informationen der dpa seien sie aus der Türkei gestartet und auf dem Weg nach Italien gewesen. Seit die griechischen Behörden vermehrt in der Ägäis patrouillieren und sich die Berichte über illegale Pushbacks häufen, sind immer mehr Menschen gezwungen über den deutlich längeren und gefährlicheren Weg von der Türkei direkt nach Italien zu fliehen. ..

20.08.2022 Polizei in Griechenland stoppt an Grenze zur Türkei 1500 Migranten. Bis zum 7. August kamen seit Jahresbeginn mehr als 3200 Migranten auf dem Landweg aus der Türkei nach Griechenland. Jetzt werden 1500 entdeckt – an einem Tag. ...

16.08.2022 Unter Androhung von Gewalt: Türkei soll Migranten über die Grenze gedrängt haben. Türkische Gendarmen sollen Migranten über den Grenzfluss Evros nach Griechenland gezwungen haben. ...

16.08.2022 »Wer ein Asylgesuch stellt, wird eingesperrt« Seit 1. August werden Flüchtlinge im Zuge der Dublin-Verordnung wieder nach Polen abgeschoben. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge behauptet, das dortige Asylsystem weise keine systematischen Schwächen auf. Wir haben bei der polnischen Rechtsanwältin Maria Poszytek nachgefragt, die von frappierenden rechtsstaatlichen Mängeln berichtet. ProAsyl-Interview

14.08.2022 Mehr als 20.000 Migranten haben in diesem Jahr bereits die gefährliche Überfahrt auf kleinen Booten über den Ärmelkanal unternommen. Das geht aus offiziellen Zahlen der britischen Regierung hervor..

12.08.2022 Im ersten Halbjahr 2022 ist nach Schätzungen des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) die Zahl der im Mittelmeer ertrunkenen oder vermissten Migranten auf rund 1200 gestiegen. Dies teilte die Organisation am Freitag in Athen mit. ...

12.08.2022 Nach vierzehn Tagen auf See ...Mit 87 geretteten Menschen an Bord darf das Seenotrettungsschiff "Sea-Eye 4" in Sizilien anlegen. Die Geflüchteten waren vor zwei Wochen nahe Malta gerettet worden. Doch der Staat verweigerte das Anlegen des Schiffes...

11.08.2022 Chancenlos in Tunesien Mehr als 1000 Menschen versuchen derzeit täglich über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen. Viele haben schon eine lange Flucht durch die Sahara hinter sich. Auch in Nordafrika sind sie nicht willkommen, erleben Rassismus und erhalten keine Papiere. ... Die fast täglichen Rettungsaktionen und Unglücke sind auch den libyschen und tunesischen Medien meist nur eine kurze Meldung wert. Die libysche Küstenwache hat am Mittwoch insgesamt 330 Menschen aus Schlauchbooten gerettet und zurück nach Tripolis und in die Hafenstadt Sawija gebracht. Beim Kentern eines kleinen Holzbootes vor der tunesischen Insel Kerkenna ertranken in dieser Woche zwei Mütter mit ihren Kleinkindern, meldet die tunesische Presseagentur TAP. Nach 30 verschollenen Insassen suchte die tunesische Küstenwache bisher erfolglos. ..1200 Menschen in einem Lager mit 300 Plätzen ...

10.08.2022 EU-Solidaritätsmechanismus: Deutschland will noch im August Geflüchtete aus Italien aufnehmen... Deutschland will gemäß einer neuen EU-Regelung noch im August eine erste Gruppe Migrantinnen und Migranten aus Italien aufnehmen. "Deutschland plant, noch in diesem Monat mit Umverteilungen aus Italien zu beginnen", sagte eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums. "Die dazu erforderlichen Gespräche vor Ort laufen."  Es wäre die erste Aufnahme im Rahmen des neuen EU-Solidaritätsmechanismus. Am 10. Juni hatten sich 21 Staaten auf den Mechanismus geeinigt, der südliche Länder wie Italien entlasten soll. Dazu gehören die Aufnahme von Menschen oder die Unterstützung durch Geld- und Sachleistungen. ...

10.08.2022 Dutzende Migranten bei Rhodos vermisst. Nach der Havarie eines Bootes nahe der griechischen Ferieninsel Rhodos werden bis zu 50 Menschen vermisst, 29 konnten bisher gerettet werden. Die Migranten waren auf dem Weg von der Türkei nach Italien. ...