Liebe Leserinnen und Leser, liebe in Asylpolitik und um geflüchtete Menschen Engagierte in Bonn,
die Ferien sind vorbei und die Stadt ist wieder gefüllt. Zeit für mich, mit diesem neuen Newsletter einen Überblick über die Themen des vergangenen August zu geben.
Gerade ist der 10. Jahrestag des legendären "Wir schaffen das!" Thema in allen Medien. Jede/r von uns hat dazu eigene Erinnerungen und Erfahrungen, als Angekommene/r oder ehren- oder hauptamtlich aktiv beim Ankommen Unterstützende/r. Eindrucksvoll trägt Pro Asyl die Interviewreihe 10 Jahre Sommer der Solidarität Stimmen des Ankommens bei.
Dass inzwischen keinerlei Wille bei der Regierung mehr besteht, die Anforderungen der Humanität und Solidarität zu "schaffen", und wie drastisch seither die Stimmung gewendet wurde, zeigt sich gerade heute beispielhaft. Während ich dies schreibe, sitzen 10 (nur zehn!) gefährdete afghanische Personen endlich im Flugzeug auf dem Weg nach Deutschland. Mit ihren Familien sind es 50 Menschen, die vier Jahre nach ihrer Flucht vor den Tailban endlich die Sicherheit in Deutschland finden werden. Doch dafür mussten sie sogar gegen die Bundesregierung vor Gericht ziehen und einklagen, dass das ihnen gegebene Versprechen eingehalten wird. 50 von 2300, die noch in Pakistan warten, von Abschiebung nach Afghanistan bedroht sind und ebenfalls als Ortskräfte oder besonders gefährdet Geltende Zusagen von Deutschland erhielten...
Die Öffnung der Grenzen mit der "Wir schaffen das"-Haltung stand Deutschland gut. Arbeiten wir weiter daran, dass diese Haltung wieder das politische Handeln bestimmt. Einen kleinen Beitrag dazu versucht weltoffen-bonn.de zu leisten.
In diesem Sinne grüße ich herzlich
Susanne Rohde
Termine
- Mo, 01.09.2025 Workshop: Kommunalwahlen - Eure Stimme zählt: Informationen und Austausch für Erstwähler*innen und Interessierte
- Mi, 03.09.2025 Lokalgruppe der Seebrücke: Mahnwache für Menschenrechte - Stoppt das Sterben im Mittelmeer!
- Mi, 17.09.2025 Online-Veranstaltung: Grundlagen des „Spurwechsels“
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Mi, 17.09.2025 Mahnwache für Menschenrechte - Stoppt das Sterben im Mittelmeer!
Forum: Bonn und NRW
- Sachstandsbericht zur Flüchtlingsaufnahme in NRW 31.07.2025 Zitiert aus dem Schnellinfo 07 des Flüchtlingsrates NRW: In einem Sachstandsbericht vom 30.06.2025 informiert das Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen über Zugänge, Zuweisung, Unterbringung und Versorgung von geflüchteten Menschen in Nordrhein-Westfalen. Demnach sind zum Stichtag 31.05.2025 in diesem Jahr 10.423 Personen über das EASY-Verfahren auf NRW verteilt worden (bundesweit: 49.452) [...] weiterlesen
- NRW: Gesetzentwurf für längeren Verbleib Schutzsuchender in Aufnahmeeinrichtungen: bis maximal 24 Monate 31.07.2025 Zitiert aus dem Schnellinfo 07 des Flüchtlingsrates NRW: Der Landtag NRW hat am 17.07.2025 den Gesetzentwurf der Landesregierung zur Ausführung von § 47 Abs. 1b Asylgesetz veröffentlicht. Demnach sollen Schutzsuchende bis zur Entscheidung des BAMF über den Asylantrag und im Falle einer Ablehnung als „offensichtlich unbegründet“ oder „unzulässig“ bis zur Ausreise oder Abschiebung bis max. 24 Monate in landeseigenen Aufnahmeeinrichtungen wohnverpflichtet werden. Die befristete [...] weiterlesen
Forum : Bund
- Afghanistan-Aufnahmeprogramm: Ankunft von 50 Menschen erwartet 31.08.2025 Nach all der Trickserei und Verschleppungstaktik mag man es erst nach der Landung am morgigen Montag glauben, dass 50 von 2300 gefährdeten Menschen aus dem Programm, die immer noch in Pakistan warten, endlich hier angekommen sind. BZ am 28.08.2025: Gerichtsurteile erzwingen Kurswechsel: Afghanen-Flieger am Montag erwartet Nach monatelanger Blockade holt Deutschland wieder afghanische Ortskräfte und ihre Familien ins Land. Rund 50 Menschen sollen am Montag in Hannover [...] weiterlesen
- 12.000 Abschiebungen: Zahlenmaterial für das 1. Halbjahr 2025 31.08.2025 Worauf die Regierung stolz ist... Die Linke im Bundestag fragte nach Zahlen. Das Schnellinfo des Flüchtlingsrates NRW listet jetzt die Zahlen der Bundesregierung auf: Antwort der Bundesregierung zu Abschiebungen und Ausreisen im ersten Halbjahr 2025 In einer Antwort vom 14.08.2025 (Drucksache: 21/1239) auf eine Kleine Anfrage Abgeordneter der Linken zu Abschiebungen und Ausreisen im ersten Halbjahr 2025 informiert die Bundesregierung, dass von Januar bis Ende Juni 2025 [...] weiterlesen
- 10 Jahre nach "Wir schaffen das" - Analyse aus Sicht des Arbeitsmarktes: Haben wir es geschafft? 26.08.2025 Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) legte zehn Jahre nach dem legendären "Wir schaffen das" einen Kurzbericht (PDF) aktueller Analysen aus dem Institut vor In aller Kürze ● Die Beschäftigungsquote der 2015 nach Deutschland zugezogenen Schutzsuchenden belief sich neun Jahre nach dem Zuzug auf 64 Prozent, im Vergleich zu 70 Prozent in der [...] weiterlesen
- Neue Arbeitshilfe zu Residenzpflicht, Wohnsitzauflage und Wohnsitzregelung 25.08.2025 Aus Aktuell des Flüchtlingsrates NRW: Das WIR-Netzwerk BLEIBdran+ hat im Juli 2025 eine neue Arbeitshilfe veröffentlicht, die wichtige Informationen zu den ausländerrechtlichen Instrumenten Residenzpflicht, Wohnsitzauflage und Wohnsitzregelung bündelt. Die Broschüre erklärt die Unterschiede dieser Regelungen, beschreibt ihre Auswirkungen auf das Leben von Geflüchteten und zeigt auf, unter welchen Bedingungen Ausnahmen oder Aufhebungen möglich sind. Besonders hilfreich ist, dass [...] weiterlesen
- 100 Tage Merz-Regierung: Abschiebungen "Gegen jede Vernunft" - "Kontinuität und Zuspitzung" 21.08.2025 Mit "Gegen jede Vernunft" und "Kontinuität und Zuspitzung" titelt das nd die Beiträge zum Tagesthema Abschiebungen. »Man hat das Gefühl, die Bundesregierung hält sich nicht länger ans Recht.« Tareq Alaows, flüchtlingspolitischer Sprecher der Menschenrechtsorganisation Pro Asyl Hier die beiden Artikel im Wortlaut: nd 18.08.2025: Gegen jede Vernunft Mit Abschiebungen werden Lebensperspektiven zerstört. Zugleich sind sie teure Symbolpolitik Wenn man auf einer [...] weiterlesen
- Kriminell, weil Ausländer? Ein Vorurteil wird zerlegt 20.08.2025 Das Handelsblatt brachte am 15.08.2025 einen Beitrag mit dieser Überschrift, den wir zitieren: Ein Zusammenhang von Gewalttätigkeit und Migration wird oft unterstellt, ist wissenschaftlich aber nicht nachzuweisen. Warum Forscher trotzdem streiten. aktualisiert 22.08.2025 Tagesschau: Kontext Kriminalstatistik Fragwürdige Berechnungen der Ausländerkriminalität Mit selbst erstellten Berechnungen werden im Netz [...] weiterlesen
- Gefährdete Menschen aus dem Afghanistan-Aufnahmeprogramm: Von Pakistan zurückgeschoben. Von Deutschland im Stich gelassen. Strafanzeige gegen Wadephul und Dobrindt. Zwangsgeld gegen Auswärtiges Amt? 20.08.2025 Wegen des Hinhaltens droht dem Auswärtigen Amt nun ein gerichtlich verhängtes Zwangsgeld. Dem Auswärtigen Amt droht ein Zwangsgeld, wenn es Afghanen mit einer Aufnahmezusage keine Visa erteilt. Das gehe aus einem Schriftsatz des Verwaltungsgerichts Berlin hervor, berichtet die Welt. Das Gericht hatte zuletzt 20 ähnlich gelagerte Eilbeschlüsse erlassen. (Tagesschau) 20.08.2025 Die Abschiebungen afghanischer Geflüchteter aus Pakistan in ihr Herkunftsland - auch solcher, die [...] weiterlesen
- Teure Grenzkontrollen - massenhaft Überstunden 15.08.2025 Wie teuer die deutschen Grenzkontrollen sind, musste die Bundesregierung auf eine Frage der Linken beantworten: pro Quartal zwischen 24 und 29,1 Millionen Euro Mehrkosten für den Einsatz der Bundespolizei an den Binnengrenzen Die Mitte September [noch von der Ampelkoalition] eingeführten Kontrollen an allen deutschen Landesgrenzen haben nach Regierungsangaben bis Ende Juni insgesamt 80,5 Millionen Euro gekostet, wobei die Überstunden der Beamten den größten Anteil an den [...] weiterlesen
- PRO ASYL: Sozialleistungen für Flüchtlinge als Darlehen sind unsozial 14.08.2025 Wir zitieren die Pressemitteilung von Pro Asyl: PRO ASYL lehnt die Vorschläge, Sozialleistungen für Flüchtlinge künftig als Darlehen zu gewähren, ab. “Sozialleistungen für Geflüchtete als Darlehen wären unsozial und absurd und zudem aller Voraussicht nach verfassungswidrig. Dieser Vorschlag verkennt die Realität und missachtet grundlegende Rechte”, sagt Tareq Alaows, flüchtlingspolitischer Sprecher von PRO ASYL. Zwei Thüringer SPD-Landräte fordern ein neues System für [...] weiterlesen
- Schutzsuchende Minderjährige: Versorgungslücken und Herausforderungen im Bildungszugang 18.08.2025 Dem AugustNewsletter des Flüchtlingsrates NRW entnommen: In einem Bericht vom 24.07.2025 legt die Bundesregierung die Unterbringungs- und Versorgungssituation unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge (UMF) dar. Zum 30.06.2025 zählte die Bundesregierung 22.004 UMF, dabei handelt es sich um Schutzsuchende unter 18 Jahren, die ohne Eltern oder Erziehungsberechtigte aus dem Ausland nach Deutschland kommen. Sie fallen unter das Kinder- und Jugendhilfegesetz (KJHG) und haben Anspruch [...] weiterlesen
- 1. Halbjahr 2025 weniger Straftaten gegen Geflüchtete 13.08.2025 Die Süddeutsche veröffentlichte als erste einen Beitrag zur aktuellen Statistik. SZ: Statistik der Polizei Vorläufige Auswertung: Weniger Angriffe auf Geflüchtete Regelmäßig fragt die Linke die Zahl der Straftaten gegen Asylbewerber und ihre Unterkünfte ab. Dass sich hier ein positiver Trend abzeichnet, ist aus Sicht der Fraktion kein Grund zur Entwarnung. Berlin (dpa) - Im ersten Halbjahr 2025 hat es laut einer vorläufigen Auswertung der Polizei weniger gegen [...] weiterlesen
- Deutschlernen in der Schule: Laut Studie erfolgreicher bei Integration in Regelklassen 12.08.2025 In einer Studie wurde der Lernerfolg junger Geflüchteter aus "Willkommensklassen" und aus Regelklassen verglichen. Ergebnisse und Schlussfolgerungen wurden jetzt veröffentlicht. Kernaussagen: Junge Geflüchtete lernen einer Studie zufolge am besten Deutsch, wenn sie möglichst schnell in eine Regelklasse kommen und nicht zunächst eine sogenannte Willkommensklasse besuchen. Ehemalige Schüler von Willkommensklassen hätten auch Jahre später noch geringere Sprachkenntnisse als [...] weiterlesen
- Warnung: Mehr "sichere" Herkunftsstaaten bedeuten noch mehr Menschen mit absolutem Arbeitsverbot 09.08.2025 Zu dem Vorhaben, die Liste der "sicheren" Herkunftsstaaten per Verordnung zu erweitern, veröffentlichten jetzt die WIR-Netzwerke ein mahnendes Positionspapier, auf das der Flüchtlingsrat NRW in seinem Aktuell hinweist: FRNRW: Positionspapier: Beschäftigungsverbote für Personen aus sogenannten „sicheren Herkunftsstaaten“ Die geplante Ausweitung der Liste sogenannter sicherer Herkunftsstaaten per Rechtsverordnung würde dazu führen, dass noch mehr Menschen einem absoluten [...] weiterlesen
- Erstes Halbjahr 2025: 1300 schulpflichtige Kinder und Jugendliche abgeschoben 11.08.2025 Weitere Zahlen zu den vermehrten Abschiebungen werden bekannt. Sie gehen aus der Analyse der Antwort auf eine parlamentarische Frage der Linken hervor. Dazu berichtet heute die Zeit: Zeit: Migration: Mehr als ein Zehntel der Abgeschobenen sind Kinder und Jugendliche Über 1.300 Minderjährige wurden in der ersten Jahreshälfte abgeschoben. Zwar ist der Anteil der Betroffenen seit Jahren stabil, insgesamt nehmen Abschiebungen aber zu. Mehr als elf Prozent der im vergangenen [...] weiterlesen
- Zum Jahrestag des Völkermords an den Ezid*innen: Bundesweiter Abschiebestopp und dauerhaftes Bleiberecht sind nötig 03.08.2025 Innerhalb weniger Tage gibt es Schlagzeilen, jesidische Menschen betreffend. Da geht es einmal um die Abschiebung einer Familie mit vier Kindern in den Irak. s. Sammelabschiebungen: Öffentlichkeit über Personenkreis getäuscht? Und es geht um den Jahrestag des als Völkermord erklärten Überfalls von IS-Kämpfern auf die jesidische Minderheit im Irak. Die Anerkennung des Völkermords und die Feststellung der Traumatisierung schützt die Geflüchteten keineswegs vor Abschiebung. Dazu schreibt [...] weiterlesen
- Stellungnahmen zu Gesetzentwürfen zur Anpassung des nationalen Rechts an die GEAS-Reform 18.08.2025 aktualisiert durch eine ausführliche Bewertung im AugustNewsletter des Flüchtlingsrates NRW s. unten 31.07.2025 Zitiert aus dem Schnellinfo 07 des Flüchtlingsrates NRW: Stellungnahmen zu Gesetzentwürfen zur Anpassung des nationalen Rechts an die GEAS-Reform Mehrere Organisationen haben im Juli 2025 zu den überarbeiteten Gesetzentwürfen – dem GEAS-Anpassungsgesetz (Bearbeitungsstand: 24.06.2025) und dem GEAS-Anpassungsfolgegesetz zur Änderung des AZRG und weiterer Gesetze [...] weiterlesen
- Sachverständigenrat für Integration und Migration: aktualisierte Fakten zu Flucht und Asyl 31.07.2025 Aus Aktuell, Zahlen und Fakten Kurz & bündig des Flüchtlingsrates NRW: SVR-Migration veröffentlicht Fakten zu Flucht und Asyl Der Sachverständigenrat für Integration und Migration veröffentlichte im Juli 2025 ein Faktenpapier in dem die wichtigsten Informationen und Zahlen zur Asylpolitik in Deutschland und der EU zusammengestellt wurden. Darin enthalten sind Daten zu Asylanträgen, Herkunftsländern, Schutzquoten und Aufenthaltsbeendigung. Zudem gibt es Informationen zu [...] weiterlesen
- Hintergrund / nachhaken - Sammelabschiebungen nach Afghanistan und in den Irak im Juli 2025 31.07.2025 Wieder werden Fälle bekannt, die die erfolgte Abschiebung zumindest sehr fragwürdig erscheinen lassen. Diese sollen hier versammelt werden, um sie nicht aus dem Blick zu verlieren: Abschiebeflug nach Afghanistan Drei ausreisepflichtige Menschen, die aus psychiatrischen Kliniken in Bayern geholt worden waren: BR24 31.07.2025: Schiebt Bayern rechtswidrig ab? Vorwürfe nach Kabul-Flug Im jüngsten Abschiebeflug nach Kabul saßen auch Menschen, die in Bayern in [...] weiterlesen
- So viel Kälte: Stopp der Aufnahme besonders verfolgter Menschen und des Berliner Landesaufnahmeprogramms 29.07.2025 Pressestatement von Pro Asyl Am Montag, 28. Juli 2025, wurde bekannt, dass das Bundesinnenministerium die Aufnahme besonders verfolgter Menschen einstellt, die bislang über Paragraf 22 Aufenthaltsgesetz erfolgte. Solche Aufnahmeerklärungen werden nur aus völkerrechtlichen oder dringenden humanitären Gründen erlassen, wenn das Bundesinnenministerium zur Wahrung politischer Interessen die Aufnahme erklärt. „Bundesinnenminister Dobrindt kappt die letzten Rettungsleinen für akut [...] weiterlesen
Interviewreihe 10 Jahre Sommer der Solidarität Stimmen des Ankommens von Pro Asyl:
Zehn Jahre nach dem Sommer 2015 erzählen Geflüchtete von ihren Wegen nach Deutschland und ihrem Ankommen in einer neuen Gesellschaft. Ihre Geschichten handeln von Mut, persönlicher Stärke und der Unterstützung durch eine solidarische Zivilgesellschaft.
Es sind Interviews, Porträts, Protokolle, Fotos und Videos. Sie geben Einblicke in das Leben von Menschen, die heute als Nachbar*innen, Berufstätige, Eltern oder Ehrenamtliche Teil des gesellschaftlichen Miteinanders sind.
Das überwältigende ehrenamtliche Engagement von 2015 und die große Solidarität zeigen, dass die Stimmung in Deutschland auch ganz anders sein kann, als es derzeitig vermuten lässt. Die Interviewreihe erinnert daran, was gelebte Solidarität bewirken kann – damals wie heute. Und wie sie das Leben im Positiven verändert.
- Schicksale »Afghanistan ist für mich ein kaputter Traum. Deutschland ist meine zweite Heimat Hemat floh als 15-Jähriger aus Afghanistan nach Deutschland. Trotz abgelehntem Asylantrag schaffte er es, sich hier ein Leben aufzubauen. Wir haben seinen nachdenklichen Blick auf die vergangenen zehn Jahre protokolliert. In meiner Erinnerung ist Afghanistan ein Gefühl, das unbeschreiblich ist. Ich habe dort die ersten 15 Jahre meines Lebens verbracht. Morgens von den Eltern [...] weiterlesen
- Schicksale »Deutschland riecht für mich vegetarisch« Nyima Jadama kam als Journalistin vor zehn Jahren aus Gambia nach Deutschland. Zu Beginn kämpfte sie darum, einen Deutschkurs besuchen zu dürfen. Heute studiert Nyima in Berlin Medien- und Kommunikationswissenschaft. Zehn Jahre ist es her, dass du nach Deutschland gekommen bist. Was war dein erster Eindruck von diesem Land? Ehrlich gesagt hatte ich überhaupt keine Vorstellung von [...] weiterlesen
- Schicksale »Ich bin dankbar, dass ich ein Teil dieser Gesellschaft sein kann« Der Afghane Arash Assadullahi (25) ist 2015 vom Iran nach Deutschland geflohen. Seitdem hat er sich beruflich hochgearbeitet. Doch eines fehlt ihm zu seinem Glück: Seine Frau, die noch im Iran lebt und die die Bundesregierung nicht einreisen lässt. Er berichtet von seinem Leben in Deutschland und seinem Weg zu Bildung. Als ich nach Deutschland kam, hatte ich nur einen Rucksack bei mir – [...] weiterlesen
- Schicksale »Ich fühle mich als Deutscher, egal was die anderen sagen« Abdisamed Mohamud ist aus Somalia geflohen. Mittlerweile arbeitet er seit neun Jahren beim Industriekonzern Samson, hat geheiratet und eine Familie gegründet. Ich bin stolz auf mich und auf das, was ich geschafft habe. Vor zehn Jahren hatte ich nichts, jetzt bin ich zweifacher Vater, habe Verantwortung für meine Familie und im Beruf. Neben meiner Arbeit als Industriemechaniker bei Samson [...] weiterlesen
- Schicksale »Unsere Unterschiede sind unsere Stärken« Seit zehn Jahren lebt Nour Al Zoubi in Deutschland – ein Jahrzehnt voller Herausforderungen, Begegnungen und persönlicher Entwicklungen. Sie ist studierte Sozialarbeiterin und arbeitet seit über einem Jahr beim Flüchtlingsrat Thüringen. Erzähle uns von deinem ersten Eindruck in Deutschland vor zehn Jahren. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass ich schon zehn Jahre hier bin. Ich bin [...] weiterlesen
- Schicksale »Afghanistan wurde durch die Taliban um Jahrzehnte zurückgeworfen« Vier Jahre ist es her, dass die Taliban die Macht in Kabul zurückgewannen. Dr. Alema musste aus dem Land fliehen und arbeitet seither aus dem Exil zu Afghanistan. Jetzt erzählt sie uns über die Situation im Land – insbesondere für Frauen und Mädchen. Hallo Alema. Du hast Afghanistan vor mittlerweile vier Jahren direkt nach der Machtübernahme der Taliban verlassen. Was kannst du uns zur [...] weiterlesen
- Schicksale »Am Anfang war es sehr schwer für mich, Vertrauen aufzubauen« Othman Saeed war 15, als er aus dem Irak nach Deutschland floh. Dass er in eine Pflegefamilie kam, hat ihm das Ankommen in Deutschland enorm erleichtert. Mittlerweile ist er eingebürgert und hat jüngst seine Ausbildung bestanden, wie er in akzentfreiem Deutsch erzählt. Es war ein Freitag Ende Mai, da habe ich richtig gefeiert. An diesem Tag habe ich Bescheid bekommen, dass ich meine [...] weiterlesen
- Schicksale »Wie ich denke, passt zu Deutschland. Deshalb fühle ich mich hier so wohl« Nasrin Karimi ist 2015 aus dem Iran nach Deutschland gekommen. Heute studiert sie in Stuttgart Mathe und Physik auf Lehramt, unterrichtet als Tutorin, engagiert sich ehrenamtlich für benachteiligte Jugendliche. PRO ASYL hat sie von ihrem Lebensweg erzählt und sagt: » Hier kann ich geradeheraus sagen, was ich denke.« Zehn Jahre ist es jetzt her, dass ich mit meinen Eltern und meinen vier [...] weiterlesen
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Schicksale »Wirklich angekommen fühlte ich mich, als ich arbeiten durfte« Familie Abdulkadir hat es geschafft: Zehn Jahre nach ihrer Ankunft in Deutschland halten die gebürtigen Syrer*innen deutsche Pässe in den Händen. Die Eltern arbeiten, die Töchter gehen zur Schule. Bei der Bundestagswahl durften Nermin und Mohammed zum ersten Mal im Leben einen Stimmzettel abgeben – ein wichtiges Ereignis für sie. Als sie das erste Mal auf Deutsch träumte, wusste sie, dass […]
Ein weiteres Schicksal, aktuell und nicht aus dem "Sommer der Solidarität, in der taz gelesen:
- Schicksale »Und ab jetzt nehme ich mein Leben selbst in die Hand« 04.08.2025 Ein Bericht aus der taz: Flucht nach Deutschland Entkommen aus dem belarussischen Grenzwald Sainab floh vor Islamisten in Somalia und strandete zwischen Belarus und Polen. Die damals 16-Jährige erlebte Gewalt und Pushbacks. Es lässt sie nicht los. In der Küche ihrer Leipziger Wohngruppe rührt Sainab in ihrem Müsli mit Naturjogurt und Blaubeeren, ihre hüftlangen, schwarzen Haare hat sie zu einem Pferdeschwanz gebunden. Gerade erst ist die 18-Jährige von dem ersten gemeinsamen [...] weiterlesen
Forum : international
- Europäischer Gerichtshof: Entscheidung über "sichere Herkunftsstaaten" kein voller Erfolg 04.08.2025 Die Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes wurde zur TOP-Nachricht des Tages: Das Vorgehen Italiens, Asylsuchende über die Festlegung "sicherer Herkunftsstaaten" abzuwehren und nach Albanien zu bringen, wird gerügt, die Voraussetzungen für die Einstufung werden benannt, "hohe Hürden" gesetzt. Doch Melonis Albanien-Weg, der auch von Merz und anderen erstrebenswert ist, wird wohl nur kurzzeitig versperrt: Mit dem heutigen Urteil werde keine Aussage zu der allgemeinen Gültigkeit [...] weiterlesen
- Stellungnahmen zu Gesetzentwürfen zur Anpassung des nationalen Rechts an die GEAS-Reform 18.08.2025 aktualisiert durch eine ausführliche Bewertung im AugustNewsletter des Flüchtlingsrates NRW s. unten 31.07.2025 Zitiert aus dem Schnellinfo 07 des Flüchtlingsrates NRW: Stellungnahmen zu Gesetzentwürfen zur Anpassung des nationalen Rechts an die GEAS-Reform Mehrere Organisationen haben im Juli 2025 zu den überarbeiteten Gesetzentwürfen – dem GEAS-Anpassungsgesetz (Bearbeitungsstand: 24.06.2025) und dem GEAS-Anpassungsfolgegesetz zur Änderung des AZRG und weiterer Gesetze [...] weiterlesen
Neu in den aktuellen Zitaten - Geschehen auf Fluchtwegen, Seenotrettung
- hier gekürzt -
29.08.2025 Mallorca „Wir sind überfordert“ – viele Wasserleichen vor den Ferieninseln Während Mallorca in diesem Jahr auf einen neuen touristischen Rekord zusteuert, erreicht die spanische Mittelmeerinsel zugleich eine zweite und in diesem Fall dramatische Höchstmarke: Noch nie zuvor kamen so viele Bootsflüchtlinge und Migranten an der Küste an wie in diesem Jahr...
26.08.2025 Italienische Behörden setzen deutsches Rettungsboot auf Lampedusa fest. Ein von einer deutschen Initiative entsandtes Segelboot hat mehr als 20 Geflüchtete aus Seenot gerettet. Jetzt darf das Boot einen Hafen auf Lampedusa nicht verlassen. Das Rettungsboot Trotamar III ist von den Behörden auf der italienischen Insel Lampedusa festgesetzt...
25.08.2025 Seenotrettungsschiff im Mittelmeer„Ocean Viking“ meldet Beschuss durch libysche Küstenwache Die „Ocean Viking“ wurde auf Rettungsmission im Mittelmeer von der libyschen Küstenwache beschossen. ..
14.08.2025 Bericht nd: Migrant*innen in Polens »Dschungel« An der EU-Grenze verlor Darioush E. fast seinen Arm, die Bundespolizei stellt nach Zurückweisung eine Rechnung aus. Alltag europäischer Grenzpolitik
14.08.2025 Interview nd: Behinderung von Seenotrettung: »Das Warten ist frustrierend« Die Medizinstudentin Katinka Sturm war mit dem Segelschiff »Nadir« auf Beobachtungs- und Rettungsmission im Mittelmeer
13.08.2025 Zwei Boote vor Lampedusa gekentert – 26 Menschen gestorben Erneut ereignet sich vor der sizilianischen Insel ein tödliches Unglück: Ersten Berichten zufolge kommen 26 Migranten ums Leben...
11.08.2025 Heute morgen konnte die Crew der Sea-Watch 5 insgesamt 67 Menschen aus Seenot retten und sicher an Bord unseres Rettungsschiffes bringen. Unter ihnen war die hochschwangere Frau...
10.08.2025 Frankreich: Migranten aus Kühltransporter gerettet Die Menschen stammen aus Eritrea. Sie wollten mit dem Lastwagen weiter nach Großbritannien flüchten. Die 15 aus dem LKW geretteten Menschen aus dem nordafrikanischen Eritrea waren stark unterkühlt. ..
08.08.2025 Italien setzt Menschenrechtsbeobachtungs-Flugzeug fest Die italienischen Behörden haben mit sofortiger Wirkung das Aufklärungsflugzeug Seabird 1 der zivilen Seenotrettungsorganisation Sea-Watch festgesetzt. Es ist eine neue Eskalationsstufe im Kampf der italienischen Regierung gegen zivile Menschenrechtsbeobachtung auf dem Mittelmeer...
7.08.2025 Abschiebungen geplant Großbritannien setzt Migranten aus Frankreich fest In Großbritannien wurden erstmals Migranten festgenommen, die nach Frankreich zurückgeschickt werden sollen. Grundlage für die Rücknahme ist ein neuer Migrationspakt zwischen den beiden Ländern...
05.08.2025 Italien lässt deutsches Rettungsschiff wieder frei... Italien lässt das deutsche Seenotrettungsschiff Aurora von der Hilfsorganisation Sea-Watch aus dem Hafen der Mittelmeerinsel Lampedusa auslaufen. Ein Gericht in der sizilianischen Stadt Agrigent setzte die seit dem 14. Juli geltende Verwaltungshaft aus, wie Sea-Watch mitteilte...
03.08.2025 Polen verlängert Grenzkontrollen bis zum 4. Oktober Polen verlängert nach Angaben von Innenminister Kierwinski die Grenzkontrollen zu Deutschland bis zum 4. Oktober. Der Schritt war bereits erwartet worden. Auch an der Grenze zu Polens östlichem Nachbarland Litauen wird weiter kontrolliert.
01.08.2025 News von Pro Asyl: Rechtsbruch statt Schutz: Griechenland nutzt veränderte Fluchtroute, um Asylrecht auszusetzen Seit mehr als 18 Monaten kommen mehr Schutzsuchende auf den südlichsten Inseln Griechenlands, Kreta und Gavdos, an. Bislang ignorierte die griechische Regierung die dramatische Unterbringungssituation auf den Inseln. Nun hat sie rechtswidrig den Zugang zum Asylverfahren gestoppt und droht abzuschieben, ohne zuvor den Asylantrag zu prüfen... weiterlesen