14-2018

Gespeichert von Susanne Rohde am Di., 14.08.2018 - 17:32 Uhr

Liebe Bonner in Flüchtlingspolitik und -unterstützung Engagierte,

nach den deprimierenden Signalen des Frühsommers hat sich in den letzten Wochen hier in Bonn einiges Ermutigendes getan, das hoffentlich längerfristig wirkt.

 

1. In den heißen Wochen der Sommerferien entstand der Bonner Aufruf „Rettet das Recht auf Asyl!“, der (alle!?!) Ehrenamtlichen und Engagierten sowie Geflüchtete zu einer hoffentlich sehr großen Protestversammlung am 28. September, dem „Tag des Flüchtlings“ 2018, auf den Bonner Münsterplatz einlädt. Geplant ist ab 17 Uhr eine Vielzahl von Ständen mit Aktionen, Informationen, Diskussionen und ab 18:30 Uhr eine einstündige Kundgebung mit Rede(n) und Musik, veranstaltet durch verschiedene Gruppierungen und Ehrenamtliche, unter anderem wir von weltoffen.

Ab sofort ist der Aufruf veröffentlicht, z. B. bei uns https://www.weltoffen-bonn.de/content/rettet-das-recht-auf-asyl-bonner-aufruf-zum-tag-des-fluechtlings-28-9-2018. Natürlich hoffen die Aktiven der Vorbereitungstreffen auf sehr viel Zustimmung und Mitunterzeichnung weiterer Gruppen und Einzelpersonen. Die anspruchsvolle Länge des Aufrufs ist der umfassenden Thematik und den vielen Aspekten geschuldet, die bei seiner Entstehung in die Diskussion eingebracht wurden, und sicher verzeihlich.

Unterschriften sind erbeten und willkommen bei info@weltoffen-bonn.de. Hier können auch eine PDF-Version des Aufrufs und Details zu den Planungen angefordert werden.

 

2. Mittelmeer-Gerettete in Bonn aufnehmen! Unter dem Eindruck der Bilder des im Mittelmeer umherirrenden Rettungsschiffes „Lifeline“ bot Bonns OB Sridharan am 2. 7. 2018 an, einige der Geflüchteten in Bonn aufzunehmen. Es sei ein Privileg, helfen zu können.

Damit entsprach der OB auch einer Aufforderung der beiden in Bonn ansässigen NGOs Germanwatch und Südwind, die ihn und die Ratsfraktionen am selben Tag aufgefordert hatten, sich „konkret solidarisch“ zu zeigen und mit der erklärten Bereitschaft ein „deutliches Signal an die Bundesregierung“ für eine an den Menschenrechten und den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung orientierte Politik zu senden.

Ein wirklich begrüßenswertes Signal, das drei Wochen später im Schulterschluss der OBs von Düsseldorf, Köln und Bonn aufgenommen und in einem Offenen Schreiben an die Kanzlerin bekräftigt wurde: „Unsere Städte können und wollen in Not geratene Flüchtlinge aufnehmen - genauso wie andere Städte und Kommunen in Deutschland es bereits angeboten haben.“

Ob wegen empfangener Hassmails oder der Reaktion in Berlin – das humanitäre Angebot wurde schnell von der Stadtverwaltung relativiert. Wie Stadtsprecherin Monika Hörig erklärte, gehe es den drei Politikern darum, „ein Signal zu setzen“ und nicht um Zahlen. Also kein konkretes Angebot...

Ich meine, wir sollten in dieser Frage gemeinsam dem OB den Rücken stärken und deutlich machen, dass das Angebot von uns Bürger*innen unterstützt wird und konkret umgesetzt werden sollte. Denn die Lage im Mittelmeer ist unverändert brisant. An Bord der „Aquarius“, so die heutigen Nachrichten, warten erneut Hunderte Geretteter auf die Landeerlaubnis in einem europäischen Hafen, und Spanien macht deutlich, dass das Land nicht jede Situation lösen kann und will. Den symbolischen Gesten sollten konkrete Taten folgen!

(Dieser Beitrag mit Links zu den Quellen ist hier zu finden: https://www.weltoffen-bonn.de/content/mittelmeergerettete-bonn-aufnehmen-ja )

 

3. Die neue Bewegung SEEBRÜCKE zeigte sich in Bonn in einer ersten eindrucksvollen Demonstration von über 1000 Menschen. Am 22. 7. wurde wie zuvor schon in anderen Städten in Reden und Plakaten sehr deutlich, dass der zugespitzte Kurs der Bundesregierung wachsenden Widerspruch hervorruft, der mehr und mehr sicht- und hörbar wird. Allerdings nicht im Bonner General Anzeiger, dem diese Demonstration keine Berichterstattung wert war. Auf unserer Webseite gibt es zum Nachlesen einen Kurzbericht und die Reden von Anna Bartz (Jugend rettet) und Lina Hüffelmann (Kölner Flüchtlingsrat). https://www.weltoffen-bonn.de/content/stoppt-das-sterben-im-mittelmeer-schafft-sichere-haefen-grosse-demonstration-bonn  Die Aktionen der Bonner SEEBRÜCKE werden fortgesetzt. Wir informieren weiter.

 

Wie immer mit herzlichen Grüßen und Dank für die Aufmerksamkeit

Susanne Rohde, 14.08.2018

 

Hier noch folgender Hinweis:

Das Internationale Frauenzentrum sucht noch Frauen, die Lust und Mut haben, als Laiendarstellerinnen (mit und ohne Erfahrungen) am Tanztheater-Projekt "Dörfer der Hoffnung" teilzunehmen.

Mit zwei Workshops zum Austausch über das Projekt und Kennenlernen beginnt das Projekt am Samstag, 25.08. und am Freitag, 31.08. Hier sind auch weitere Informationen zu finden: https://www.weltoffen-bonn.de/termine/termin/2018-08-25-120000-workshop-...