15 - 2020

Liebe in Asylpolitik und um geflüchtete Menschen Engagierte in Bonn,

es gibt Fotos, die vor Augen bleiben. Jede/r von uns erinnert sich an sie, die wir vor Jahren oder Jahrzehnten in den Medien sahen. Dazu gehört vermutlich auch das Foto des zweijährigen Flüchtlingskindes, dessen Leiche angespült am Strand lag. Es zeigte beispielhaft und besonders anrührend die Lebensgefahr, die Flüchtende auf sich nehmen müssen, um nach Europa zu gelangen. Das war der kleine Alan Kurdi, auf dessen Namen die zivile Seenotrettungsorganisation Sea-Eye ihr Rettungsschiff taufte.

Am 2. September jährt sich der Tag des Ertrinkens von Alan Kurdi, seiner Mutter und der beiden Geschwister zum fünften Mal. Fünf Jahre, in denen die Lage Flüchtender nicht sicherer geworden ist: Immer noch gibt es fast keine legalen Wege, in die Sicherheit Europas zu gelangen. Nach wie vor riskieren Schutzsuchende ihr Leben beim Weg über das Meer.

Weil die Staaten Europas ihre Verantwortung und Pflicht zur Seenotrettung nicht wahrnehmen wollten, entwickelte sich zivilgesellschaftliches Engagement: Jugend Rettet, Sea-Eye, Sea-Watch und andere Organisationen auch aus anderen Ländern schickten Schiffe, die vielen Hundert Menschen in Seenot zu Hilfe kamen. Ihnen wurden bald die Häfen versperrt, die Besatzungen kriminialisiert, das Auslaufen zu weiteren Rettungsfahrten untersagt.

Ganz starke Schultern tragen das neueste Rettungsschiff aus Deutschland, die SEA-WATCH 4. Im Bündnis United4Rescue sind unter anderen die Evangelische Kirche und der Deutsche Gewerkschaftsbund dabei. „In ihrem ersten Einsatz rettet die Crew der Sea-Watch 4 in gerade einmal 48 Stunden 200 Menschen von drei Booten in Seenot. Kurz nachdem wir mit der gemeinsam mit dem Bündnis United4Rescue in den Einsatz geschickten Sea-Watch 4 die libysche Such- und Rettungszone erreichten, wurden wir bereits über den ersten Seenotfall informiert. Dass wir innerhalb von 48 Stunden zwei weitere Boote aus Seenot retten konnten, zeigt erneut die Notwendigkeit ziviler Seenotrettung,“ schreibt Sea-Watch im Newsletter vom 26. August 2020.

Alan Kurdi ist einer von 40.400 dokumentierten Toten, deren Todesursache Flucht ist. Ihnen allen und den Anstrengungen zur Seenotrettung gelten die Mahnwachen jeden Mittwoch vor dem Alten Rathaus. In der kommenden Woche allerdings, am 5. Todestag von Alan Kurdi, in größerer Weise und an anderem Ort als gewohnt und dann hoffentlich auch mit beeindruckender Zahl Teilnehmender!

Auch der Hinweis auf die Beratung des Antrages „Aufnahme von Geflüchteten aus den griechischen Lagern in Bonn" im Stadtrat bei seiner letzten Sitzung der Amtsperiode veranlasst unseren neuen Newsletter. Wir sind gespannt auf die Diskussion und das Abstimmungsverhalten!

Daneben gibt es wieder ein paar weitere Hinweise und Themen. Wie immer mit freundlichen Grüßen und Dank für die Aufmerksamkeit

Susanne Rohde für das Team von weltoffen

 

1. Terminhinweise

 

2. Hinweis auf neue Beiträge bei uns

 

3. Tipps zur konkreten Unterstützung

Einen umfangreichen Wegweiser zur Berufsausbildung in Bonn und Umgebung hat die Stabsstelle Integration erarbeitet. Unter der Überschrift Ausbildungsplätze gesucht!  Auszubildende gesucht! ist gelistet, wo es kostenlose Beratung für Geflüchtete und für Menschen mit Migrationsgeschichte gibt. Wir danken und haben diese Hinweise in unsere Seite aufgenommen.

 

Zur Arbeit von Haus Mondial / Caritas wird am 25.8.2020 in einem Newsletter berichtet: Wir sind .. nicht untätig gewesen, sondern waren mit coronakonformen Beratungen, kleinen Kursen und abgespeckten Veranstaltungen für euch da. Darüberhinaus haben wir fast 1000 Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen unsere Kreativangebote per bunter Tüte gegen Langeweile nach Hause gebracht. ...

Der Fachdienst für Integration und Migration ist weiterhin FÜR SIE DA – online und per Telefon! Aufgrund der Vorsorgemaßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus ist der offene Besucherverkehr bei uns im Haus weiterhin ausgesetzt. Auch für die Beratung gelten immer noch besondere Regelungen. Die Kontaktaufnahme zu unseren Berater*innen erfolgt per Email oder Telefon. Die Kontakte finden Sie auf unserer Webseite

Für alle weiteren Belange wenden Sie sich bitte ans Sekretariat:
Telefon: 0228-26717-0
Email:   mondial@caritas-bonn.de