Liebe in Asylpolitik und um geflüchtete Menschen Aktive in Bonn,
heute gibt es einmal einen etwas kürzeren Newsletter. Das entspricht auch den Wünschen mancher Leser*innen, die zuletzt über die Informationsmenge klagten. Auch die Fülle der Links wird von einigen als störend empfunden. Doch wir verstehen unsere Infos natürlich als Angebot, aus dem nach Bedarf und Verfassung ausgewählt wird. Wir versuchen weiter und hoffentlich erfolgreich, das richtige Maß zu finden. Denn wir wissen ja gut, dass für unsere Leser*innen die Zeit ein knappes Gut ist, zwischen allen Verpflichtungen von Beruf, Ehrenamt, Familie, weiteren Interessen...
Mit Dank für die Aufmerksamkeit und den besten Wünschen für eine angenehme Vorweihnachtszeit
Susanne Rohde und Konrad Fumagalli für das Team von weltoffen
Unsere Themen heute:
1. Noch einmal Termine für Dezember
- Do, 5.12.2019: 24. Forum Migration der Otto-Benecke-Stiftung mit dem Thema „Aktueller Extremismus – Gefahren für unsere Gesellschaft“.
- Mo, 9.12.2019: Tagesworkshop „Leichte Sprache: Was ist das und wie geht das?“
- Mi, 11.12.2019: Fachgespräch: Vergeudete Talente. MigrantInnen in Deutschland und berufliche Integration.
- Mittwoch, 18.12.2019: Schulung Umgang mit Trauma und psychischer Belastung. Empowerment für Engagierte in der Geflüchtetenhilfe
2. Immer wieder Afghanistan. Am 26. 11. veröffentlichte des Auswärtige Amt eine Reisewarnung. Aber die, so Thomas Nowotny, scheint weiterhin nur für Deutsche zu gelten:
„In Kabul und anderen Landesteilen werden immer wieder schwere Anschläge verübt, die zahlreiche Todesopfer und Verletzte fordern. Bombenanschläge, bewaffnete Überfälle und Entführungen gehören seit Jahren in allen Teilen von Afghanistan zum Angriffsspektrum der regierungsfeindlichen Kräfte. (…) Wegen immer wieder und in vielen Landesteilen aufflammender Kämpfe zwischen afghanischen Sicherheitskräften und regierungsfeindlichen Kräften, vor allem den Taliban, aber auch dem regionalen Ableger des sogenannten Islamischen Staats, ist die Sicherheitslage in großen Teilen des Landes unübersichtlich und nicht vorhersehbar. Veränderungen können schnell eintreten, auch vor kurzem noch als ‚vergleichsweise sicher‘ geltende Regionen zum Kampfgebiet werden. Reisende können daher jederzeit und ohne selbst beteiligt zu sein, in lebensbedrohende Situationen geraten.“ (Auswärtiges Amt, Reisewarnung zu Afghanistan vom 26.11.2019, https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/afghanistan-node/afghanistansicherheit/204692 )." Heute (3.12.2019) soll der nächste Abschiebe-Flieger starten, schreibt Thomas Nowotny Es folgen wie immer zahlreiche Details über das schwere Leid der Abgeschobenen, zum Teil unbescholtene, gut integrierte, aber auch sehr kranke Menschen. Während Ministerin Kramp-Karrenbauer geschützt die Truppen besucht und ihre Rückkehr nach Deutschland gewiss ist, bangen "Ausreisepflichtige" täglich, dass auch sie abgeholt und wenige Stunden später in den Flieger gezwungen werden. Viele wagen sich nicht mehr in ihre Unterkunft. ganzes Update lesen
3. Hinweis auf neue Beiträge auf unserer Webseite
aktuelle Zitate:
20.11. Athen will die drei größten Flüchtlingslager auf Ägäis-Inseln schließen. Stattdessen sollen kleinere geschlossene Lager entstehen. "Pro Asyl" spricht von Haftlagern. Link zum ZDF-Beitrag
Forum international:
UN-Lager in Libyen überfüllt. Engpässe bei Schutz von Migranten und Evakuierung aus Libyen.
19.11. „Das vom Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen geführte Sammel- und Transitzentrum in Tripolis ist weiterhin überbelegt. Es handelt sich dabei um den einzig halbwegs sicheren Ort für Schutzsuchende in Libyen. Die Bundesregierung muss sich dafür einsetzen, die Kapazitäten der Einrichtung zu erhöhen und die von Milizen geführten Lager zu schließen“, erklärt der Bundestagsabgeordnete und europapolitische Sprecher der Linksfraktion, Andrej Hunko. "Die Bundesregierung muss ihre Mittel für den UNHCR in Libyen erhöhen. Das Auswärtige Amt muss auch in Erfahrung bringen, wofür die bereits verausgabten fünf Millionen Euro verwendet wurden. Es handelt sich dabei um humanitäre Hilfe, die allerdings in die biometrische Registrierung von Schutzsuchenden fließt. Dieses System wird von der libyschen Küstenwache genutzt und dient damit auch militärischen Zwecken. Bei dieser Küstenwache handelt es sich aus meiner Sicht um eine Truppe von Piraten, mit der sich jede Zusammenarbeit, insbesondere im Aufbau von Datenbanken, verbietet.“ Quelle: https://www.andrej-hunko.de/presse/pressemitteilungen/4744-bundesregierung-finanziert-biometrische-datenbank-fuer-libysche-kuestenwache. ganzen Beitrag lesen
Stellungnahme der SEEBRÜCKE zum Malta-Abkommen und der aktuellen EU-Migrationspolitik. Wir zitieren die Stellungnahme der deutschen SEEBRÜCKE. lesen
Forum Bund:
Seit drei Jahrzehnten sind die universellen Rechte von Kindern international verbrieft. Flüchtlingskinder können sich nur allzu selten darauf berufen. Sie leiden nicht nur unter Krieg und Vertreibung, ihre Rechte zählen auch in Deutschland wenig. Flüchtlingskinder: VERLOREN - VERRATEN – VERGESSEN. 30 Jahre UN Kinderrechtskonvention. Ein Kommentar von Heiko Kauffmann. lesen
Forum Bonn:
Spenden an Bonner Flüchtlingshelfer*innen überwiesen. Betreuung und Beratung von Flüchtlingen erfordern Geld – Unterstützungsaktion „Von Aleppo nach Beuel“ wird abgeschlossen. Nicht mehr benötigte und nicht länger zweckgebundene Spendengelder helfen jetzt anderen Hilfsorganisationen.
AsA (Ausbildung statt Abschiebung e.V.), Kölner Flüchtlingsrat e.V., Medinetz e.V., die Bonner Tafel e.V., Abenteuer Lernen e.V., die Beueler Initiative gegen Fremdenhass und mit größtem Anteil die Franziskanische Kinderhilfe Aleppo der Missionszentrale der Franziskaner sind die Empfänger*innen des willkommenen Geldes. lesen
Bonner Tafel sammelt Päckchen für Bedürftige.
„Wie jedes Jahr zur Weihnachtszeit ruft die Bonner Tafel Bürger und Bürgerinnen auf Geschenkpäckchen zu schnüren. Wir möchten mit dieser Aktion unseren Kunden zur Weihnachtszeit eine kleine Freude mit Lebensmitteln machen, die sie sonst nur selten oder gar nicht bei der Tafel bekommen.“ ... lesen
4. Ausblick auf 2020: „Rettungskette für Menschenrechte“ am 16. Mai 2020
Der Verein „Menschenkette für Menschenrechte,“ eine Gruppe von Menschen aus Deutschland, Österreich und Italien, plant für den 16. Mai 2020 eine Menschenkette von Norddeutschland bis zum Mittelmeer, um ein Zeichen für Menschlichkeit und gegen das Sterben auf den Fluchtrouten zu setzen. Die Route soll in Hamburg beginnen und wird auch durchs Rheinland führen. Viele Organisationen und Vereine in Deutschland haben sich bereits gemeldet, um sich zu beteiligen, und auch in Bonn sind einige Akteure schon informiert und planen, eine Teilkette in Bonn zu übernehmen. Hersel, Bonn, Beuel, Oberkassel, Königswinter und Bad Honnef liegen an der geplanten Route. Alle Informationen sind zu finden auf der Seite www.rettungskette2019.de.