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Liebe Leserinnen und Leser, liebe in Asylpolitik und um geflüchtete Menschen Engagierte in Bonn,

wir alle sind sicher gleichermaßen erschüttert durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Gegen diesen Krieg hat die Bonner Stadtgesellschaft sich schon wenige Stunden später positioniert, Befriedung und Rückzug der Truppen verlangt und Solidarität mit den Menschen ausgedrückt.

Den Worten der Solidarität folgen Taten. Bereits jetzt sind viele Tausende aus dem Land geflüchtet, es werden viele weitere folgen, wenn nicht sofort zumindest ein solider Waffenstillstand erreicht wird. Die Flüchtenden werden nicht nur in den unmittelbarer Nachbarländern bleiben. Auch hier in Bonn werden wir Geflüchtete erwarten. Wir können uns alle vorbereiten, Geflüchtete hier oder in Osteuropa konkret zu unterstützen.

Ich erinnere mich an die überwältigende solidarische Aufnahmebereitschaft vieler Bonner*innen für Flüchtlinge aus Bosnien in den 1990-Jahren. Damals stellten so viele auch ihren privaten Wohnraum zur Verfügung und garantierten darüber hinaus auch persönlich das Auskommen der Schutzsuchenden. An diese heute oftmals vergessenen europäischen Kriegs-, Flucht- und Solidaritätserfahrungen und an die gemeinsam erarbeitete Willkommenskultur des letzten Jahrzehnts müssen, können und werden wir nun anknüpfen.

Ich weise auf die Seite von weltoffen-bonn.de hin, die die Solidarität mit Geflüchteten auch in der aktuellen Situation gern verbreitet, zur Verknüpfung beitragen und auf Aktionen hinweisen möchte. Trotz aller Solidarität mit den Geflüchteten aus der Ukraine soll auch die mit allen anderen Schutzsuchenden nicht vergessen werden, die sich in lebensbedrohlicher, unsicherer, menschenunwürdiger Lage befinden oder hier angekommen unsere Unterstützung im Alltag benötigen. Ich denke jetzt besonders an diejenigen Schutzsuchenden im Grenzgebiet Polen/Belarus - gar nicht weit weg vom Kriegsgebiet - die vermutlich auch zukünftig nicht wie die fliehenden Ukrainer*innen willkommen geheißen, sondern weiter brutal abgedrängt werden.

Mit herzlichen Grüßen

Susanne Rohde

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