Newsletter 16. 3. 2016

Gespeichert von Susanne Rohde am Di., 15.03.2016 - 16:10 Uhr

Liebe Engagierte,

heute bitte wir für zahlreiche Veranstaltungs- und andere Hinweise um Ihre / eure Aufmerksamkeit:

  1. Flüchtlingspolitisches Forum „Erwartungen, Ängste und Hoffnungen der Unterstützer/-innen“ am 4. April / Veranstaltung von weltoffen und EMFA

  2. Aktionstag gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit am 19. März

  3. Bonner Ostermarsch „Nein zum Krieg – Refugees welcome“ am 27. März

    sowie

  4. Links als Nachtrag zur Informationsveranstaltung zum Verbraucherschutz am vergangenen Freitag

  5. Vorankündigung für den Welcome2stay-Gipfel in Leipzig im Juni

Ausführliche Informationen sind im Folgenden zu finden. Als (Mit-)Veranstalter des Flüchtlingspolitischen Forums hoffen wir natürlich besonders auf Ihr / euer Interesse an der Diskussion und bitten auch, weitere Interessierte zu informieren.

Mit freundlichen Grüßen

Susanne Rohde

 

Zu 1.:

Das Bonner Flüchtlingspolitische Netzwerk weltoffen und die Evangelische Migrations-Flüchtlingsarbeit Bonn (EMFA)-Integrationsagentur

laden ein zum

1. Flüchtlingspolitischen Forum

Erwartungen, Ängste und Hoffnungen der Unterstützer/-innen

Montag, 4. April 2016, 19 Uhr

MIGRApolis - Haus der Vielfalt

Brüdergasse 16 -18, Bonn

Die Bereitschaft zur Unterstützung für Flüchtlinge ist weiter groß. Gleichzeitig nimmt die Polarisierung der Gesellschaft zum Thema Flüchtlinge zu, (u.a. auch durch die Darstellung der Ereignisse in der Silvesternacht in Köln in den Medien). Die Übergriffe und Angriffe gegen Flüchtlingseinrichtungen werden immer gewaltsamer. Die Zahl der Flüchtlinge wird weiter zunehmen und unsere Unterstützung mehr denn je notwendig. 

Auch die Zusammenarbeit mit Geflüchteten ist nicht immer konfliktfrei, birgt Widersprüche in sich und gestaltet sich im Rahmen bestehender Machtverhältnisse.

Das erste Flüchtlingspolitische Forum soll dazu dienen, Erwartungen, Ängste und Hoffnungen von Engagierten zu formulieren und miteinander ins Gespräch zu kommen.

Die Beschäftigung mit den eigenen Motiven und Gründen für das Engagement kann zur Klärung von Erwartungen beitragen, Erfahrungen in einem neuen Licht erscheinen lassen oder neue Erfahrungen ermöglichen.

Ein offener Austausch miteinander soll dazu beitragen, eigene rassistische Anteile zu erkennen, Vorurteile abzubauen und um sich gegenseitig für die Fortsetzung des Engagements zu stärken.

Dazu möchten wir Sie / euch recht herzlich einladen.

weltoffen und EMFA
Für die Vorbereitungsgruppe:
Angela Helfer und Uli Mercker
Kontakt: Angela-Helfer@gmx.net

Zu 2.:

Aktionstag gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit 19. März, 11.00 Uhr bis 12.30 Uhr vor dem Alten Rathaus Im Rahmen des bundesweiten Aktionstags gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit steht der Paritätische Bonn gemeinsam mit Terre des Hommes und dem Bonner Saxophon Ensemble am Samstag, 19. März 2016 von 11.00 Uhr bis 12.30 Uhr vor dem Alten Rathaus auf dem Marktplatz. Wir werden gemeinsam für eine tolerante Gesellschaft gegen Rassismus und Hass eintreten. Wir freuen uns über jede/n Besucher/in unseres Info-Stands. http://hand-in-hand-gegen-rassismus.de/home/

Zu 3.:

Ostermarsch Bonn 2016: Nein zum Krieg – Refugees welcome!

Hunderttausende Menschen suchen gegenwärtig in unserem Land Zuflucht, weil ihre Heimatländer durch Kriege und Terror unbewohnbar geworden sind. Die Regierungspolitiker Deutschlands und anderer EU-Staaten beantworten diese katastrophale Entwicklung bisher nur damit, dass sie um „Flüchtlingsquoten“ feilschen. Sie wollen Flüchtlinge mit Gesetzesverschärfungen abschrecken. Generell soll eine Atmosphäre feindseliger Abschottung geschaffen werden, die selbst vor Auffanglagern, Grenzzäunen und Mauerbau nicht Halt macht. Wichtiger Baustein in dieser Strategie ist die Türkei, die in kurdischen Gebieten Krieg gegen die eigene Bevölkerung führt. Türkisch-kurdische Städte wie Cizre sind hinsichtlich der Zerstörung von Städten in Syrien, wie Aleppo, kaum zu unterscheiden.

Es wird von einer „Flüchtlingskrise“ gesprochen, als wären die Flüchtlinge Schuld an den Verhältnissen, vor denen sie fliehen. Mit der im günstigsten Fall gedankenlosen Nutzung von solchen Begriffen wird rassistischen Gruppen der Boden bereitet.

Dagegen muss immer wieder die einfache Tatsache gesetzt werden, dass niemand freiwillig flieht. Es setzt sich auch niemand freiwillig in ein nicht seetüchtiges Schlauchboot.

Die Menschen fliehen - nicht weil sie wollen, sondern insbesondere wegen der fortgesetzten Kriege in Syrien, Somalia, Afghanistan, Irak, Libyen oder wegen Diktaturen wie z.B. in Eritrea. An diesen Kriegen haben westliche Staaten eine ganz erhebliche Mitschuld.

Bei diesen Kriegen handelt es sich auch um ein gutes Geschäft. Jedes Jahr verkaufen z.B. deutsche Unternehmen für mehrere Milliarden Euro Waffen und Rüstungsgüter in alle Welt – mehr als jedes andere Land in Europa. Deutschland ist der drittgrößte Exporteur für Rüstungsgüter weltweit.

Diesem Wahnsinn stellen wir uns entgegen:

Nein - zum Krieg als Mittel zur Lösung von Problemen

Ja - zur Solidarität mit den Opfern

Nein - zu Waffenexporten aus Deutschland

Ja – zur Aufnahme der nach Europa und Deutschland Flüchtenden

Nein – zu jeder Form von Rassismus!

Ostersonntag, 27. März 2016

Treff: 14 Uhr, Rheinpromenade Beuel – Rondell

(100 m südlich vom „Chinaschiff“ )

Abschluss: ca. 16 Uhr auf dem Bonner Friedensplatz

Als Veranstalter ruft der Offene Gesangstreff „Hand in Hand“ zur Teilnahme auf. Kontakt: Volker Rohde, Bonn-Beuel, faeustel@buchrecycling.de

Zu 4.:

Im Nachtrag zur Informationsveranstaltung für die ehrenamtliche Flüchtlingshilfe am 12. 3. übermittelt die Stabsstelle Integration folgende Links:

Die Internetseite der Verbraucherzentrale für Flüchtlinge und Helfer, inklusive der mehrsprachigen Infoblätter, finden Sie hier:

http://www.verbraucherzentrale.de/fluechtlingshilfe

Informationen zur elektronischen Gesundheitskarte, inkl. Einverständniserklärung zur Datenvermittlung und mehrsprachigem Flyer.

https://www.bonn.de/rat_verwaltung_buergerdienste/buergerdienste_online/buergerservice_a_z/01144/index.html

Hier finden Sie mehrsprachige Informationen rund um das Thema Energie sparen

http://www.energiekonsens.de/energiesparen-infos-tuerkisch-polnisch-arabisch.html

Das Bildungs- und Teilhabe-Paket gilt für die Flüchtlingskinder genauso wie für alle Bonner Kinder:

http://www.bonn.de/rat_verwaltung_buergerdienste/buergerdienste_online/buergerservice_a_z/01718/index.html?lang=de

Die SWB hat einen mehrsprachigen Infoflyer mit Erklärungen zum Fahrkartensystem herausgebracht und die VRS erklärt ebenfalls mehrsprachig das MobilPassTicket:

http://www.swb-busundbahn.de/pdf-downloadcenter.html

http://www.vrsinfo.de/fileadmin/Dateien/downloadcenter/Folder_MobilPassTicket_Refugees01012016.pdf

Zu guter Letzt noch der Hinweis auf den Fördertopf für ehrenamtliche Flüchtlingshilfe der Bürgerstiftung Bonn Hilfe für Helfer. Das Antragsverfahren ist schnell und unbürokratisch. Hier können auch Gelder für Fahrkarten, Sachmittel und Weiterbildungsmaßnamen in Höhe von bis zu 1.000 € beantragt werden. http://www.buergerstiftung-bonn.de/projekte/hilfe-fuer-helfer/

heißt es im Schreiben der Stabsstelle.

Zu 5.:

Von attac erhielten wir folgende Mitteilung zu einem geplanten „Welcome2Stay“-Gipfel im Juni in Leipzig Die Zusammenkunft der Vielen am 10. bis 12. Juni Leipzig nimmt Fahrt auf. Am 4. März traf sich die Initiative „Welcome2Stay“ in Leipzig und beschloss die wichtigsten Rahmendaten für eine bundesweite und gesellschaftlich breit getragene Zusammenkunft, einen Gipfel der Bewegungen des Willkommens und der Solidarität, der Bewegungen der Migration und des Antirassismus. Ziel ist eine Zusammenkunft der Vielen, die seit gut einem Jahr unermüdlich für das Recht auf An- und Willkommen arbeiten, sich gegen rechte Hetze und Angst wehren, sich mit den Behörden streiten und sich konsequent dem Schließen der Grenzen und dem Schleifen der Gesetze widersetzen. Die Bewegungen des praktischen Antirassismus, der Solidarität und Migration sind vielfältig, bunt und vor Ort sehr aktiv und präsent, auch wenn sich die Lage für Helfer*innen und Geflüchtete ebenso verschärft wie das gesellschaftliche Klima und die politisch-rechtliche Lage. Auch bundesweit gibt es außer unserer Plattform recht-auf-willkommen.de vieles. Vor wenigen Wochen hat die International-Refugee-Konferenz in Hamburg mit über 1.500 Menschen stattgefunden, eine Kampagne gegen Rechtspopulismus, AfD und Pegida ist in Gründung und überall in der Republik sind lokale und regionale Initiativen der Vernetzung am Start. Der „Welcome2Stay“-Gipfel will dazu beitragen, dass sich die verschiedenen Erfahrungen treffen und austauschen, miteinander debattieren und als deutlichere Stimmen im öffentlichen Diskurs erheben – gegen die alltäglichen Zumutungen und die immer stärkere Rechtsverschiebung, gegen die Konsequenzen der rechtlichen Verschärfungen und die staatliche Weigerung, gute Bedingungen für alle zu schaffen. Der seit einigen Monaten aktive Initiativkreis „Welcome2Stay“ besteht aus Aktiven aus verschiedenen Solidaritätsgruppen, auch aus der Plattform recht-auf-willkommen, aus Bürgerrechtsorganisationen, der Rosa Luxemburg Stiftung, dem Umfeld der Partei DIE LINKE und Organisationen der sozialen Bewegungen wie Attac und der interventionistischen Linken und selbstverständlich aus verschiedenen Zusammenhängen in Leipzig. Es ist wichtig, dass noch im Frühsommer ein bundesweites Zusammenkommen stattfinden kann und mit Leipzig ein Ort mit den passenden Räumlichkeiten dafür gefunden wurde. Trotz erster finanzieller und personeller Zusagen ist noch viel mehr nötig, um Mehrsprachigkeit, Öffentlichkeitsarbeit, Infrastruktur, Kinderbetreuung, Anreise und vieles mehr garantieren zu können. Es gilt, die „Zusammenkunft der Vielen“ in der Kürze der Zeit so auszugestalten, dass sie Raum bietet für Selbstorganisiertes, wirklichen Austausch und praktische Vernetzung der intensiven oft lokalen Arbeit. Wir wollen den unterschiedlichen Ansätzen, Praxen, der Aufgaben und Ebenen des Tuns Rechnung tragen, aber wir wollen auch Begegnungen und Debatte, das Ausloten von gemeinsamem und abgestimmtem Tun. Und wir wollen Platz schaffen für politische Initiativen und Verabredungen, um in den „kalten Winter der Reaktion“ einzugreifen und den alltäglichen und wachsenden Zumutungen etwas entgegenzusetzen, ohne uns zu vereinheitlichen. Die Einladung zum Treffen ist fertig: www.welcome2stay.org <http://www.welcome2stay.org>. Noch vor Ostern wird es einen Aufruf zur Beteiligung an der Ausgestaltung des Programms geben. In Leipzig wird an öffentlichen Auftritten gearbeitet, die ein Zeichen setzen, dass wir auch in der Stadt sichtbar werden. Das nächste größere Vorbereitungs- und Bündnistreffen wird am 15.4. wieder in Leipzig stattfinden. Dort beginnt die Feinplanung. Rückmeldungen, Ideen, Anmerkungen und Mitarbeit am Prozess sind willkommen: mail@welcome2stay.org <mailto:mail@welcome2stay.org>, Ende des Newsletters vom 16. 3. 2016