Newsletter Nachtrag 16. 6. 2016

Gespeichert von Susanne Rohde am Do., 16.06.2016 - 16:55 Uhr

Liebe Engagierte,

es ist zur Zeit so viel los, dass heute noch ein aktueller Newsletter nachgelegt werden muss. Wir weisen hin auf die

Mahnwache gegen das "Ankunftszentrum" in der Ermekeilkaserne vom 20. bis 21. Juni.

Mit freundlichen Grüßen

Susanne Rohde für weltoffen

 

In ihrem Blog schreibt "Hiergeblieben" Bonner Bündnis gegen Abschiebungen" am heutigen 16. 6. 2016

KEIN SCHLAF MIT

Mahnwache gegen das „Ankunftszentrum“ Ermekeilkaserne vom 20. bis
21.06.2016!

Die Abschottungspolitik Europas hat viele menschenverachtende Gesichter. Eines davon zeigt sich in der bestehenden Asylpolitik Deutschlands. In den letzten Monaten wurden massive Asylrechtsverschärfungen eingeführt; ständig werden mehr und mehr Länder als „sichere Herkunftsstaaten“ deklariert; Menschen über Monate in Sammelunterkünften mit kaum finanziellen Mitteln und ohne ausreichenden Zugang zu Bildungs- oder Freizeitangeboten untergebracht. Zudem wird das Recht auf Prüfung des individuellen Fluchtgrundes durch Schnellverfahren und mangelnder Vorbereitungszeit zu einem Papiertiger ohne Zähnen. Dahinter steht ein politischer Zweck: Schutzsuchende sollen Deutschland so schnell es geht wieder verlassen – und tun sie es nicht „freiwillig“, werden sie durch einen Polizeieinsatz und mit Militärflugzeugen abgeschoben.

Direkt in der Bonner Südstadt, in der Ermekeilkaserne, hat Anfang Mai eines von wenigen „Ankunftszentren“ für Geflüchtete NRWs seinen Betrieb aufgenommen. Ganz nach der Logik der andauernden Asylrechtsverschärfungen, sollen Geflüchtete in „Ankunftszentren“ nicht nur innerhalb einer Woche registriert und medizinisch untersucht werden. Sie sollen in dieser Zeit
auch ihren Asylantrag stellen und die Anhörung haben. Letztere stellt den zentralen Moment innerhalb eines  Asylantragverfahrens dar – sie ist die Möglichkeit, den individuellen Asylgrund vorzutragen. Durch das Schnellverfahren haben Asylsuchende kaum eine Möglichkeit sich auf die Anhörung vorzubereiten. Es liegt die Vermutung nahe, dass durch die
„Ankunftszentren“ Massenabschiebungen in eine logistisch perfide Form gebracht worden sind.

HIERGEBLIEBEN! als Bonner Bündnis gegen Abschiebung, wird den reibungslosen Ablauf dieser Einrichtung nicht hinnehmen. Wir möchten mit einer Dauermahnwache nicht nur die Öffentlichkeit auf die direkten Auswirkungen der europäischen Asylpolitik aufmerksam machen. Sondern an dem Ort, wo Menschen durch ein Schnellverfahren, ihres individuellen
Rechtes auf Asyl beraubt werden, wollen wir während der drei Tage einen lebendigen Ort des Austausches schaffen. Wir wollen Geflüchteten zuhören und mit ihnen in Kontakt kommen; wir möchten Vorträgen lauschen; wollen die Gelegenheit geben, in einer Art Werkstattcharakter an Themen zu arbeiten und daraus vielleicht konkrete Ansätze für politische Arbeit in Bonn und darüber hinaus zu entwickeln.
Wir freuen uns über interessierte und solidarische Menschen, die zwischen Montag, 20.6. ab 12 Uhr und Dienstag, 21.6. bis 24 Uhr die Mahnwache in der Ermekeilstraße besuchen, vielleicht Kuchen vorbeibringen und sich vor allem Zeit nehmen, sich mit uns gegen das „Ankunftszentrum“ positionieren.

https://hiergebliebenbonn.wordpress.com/

Kontakt: hiergeblieben_bonn@riseup.net

Im Blog ist auch eine englische Version zu finden.