Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freundinnen und Freunde, die in der Bonner Flüchtlingsunterstützung tätig sind,
in Bonn und bundesweit tut sich fast unübersehbar viel in der Flüchtlingsthematik. Das spiegelt sich deutlich auch in unserem Internetportal www.weltoffen-bonn.de wider, das täglich erweitert wird um Hinweise auf eine Vielzahl von Terminen, auf Gruppierungen, um Beiträge zur Diskussion und zum Hintergrund von politischem Handeln, wobei uns für Letzteres leider oft die Zeit fehlt.
Wir freuen uns über Lob und Zustimmung und bitten sehr: Besucht www.weltoffen-bonn.de , empfehlt uns weiter, schickt Hinweise und Beiträge, macht auch Verbesserungsvorschläge oder kritische Anmerkungen.
Mit freundlichen Grüßen
Susanne Rohde für weltoffen, 12.10.2015
Hier folgt nun eine Auswahl von Terminhinweisen, die allesamt auch in www.weltoffen-bonn.de zu finden sind, danach zur Weiterempfehlung noch ein Hinweis auf ein kostenloses Sportangebot des TUS Oberkassel.
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Mittwoch, 14. Oktober, 18 Uhr: Mahnwache auf dem Bonner Markt. Am Vorabend der 2. und 3. Lesung im Bundestag sagen wir unser „Nein zu den Verschärfungen im Asylgesetz!“ Veranstalter: weltoffen. Mehr Text dazu unten im Newsletter.
- Anschließend von 19 bis 21 Uhr das Monatstreffen von weltoffen im MIGRApolis Haus der Vielfalt, Brüdergasse 18 bis 20. Interessierte sind immer herzlich Willkommen.
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Dienstag, 20. Oktober, 19 bis 22 Uhr: 4. flüchtlingspolitische Werkstatt von weltoffen und EMFA: „Wie finden Flüchtlinge Zugang zu Arbeit und Ausbildung?“. Ort: MIGRApolis Haus der Vielfalt, Brüdergasse 18 bis 20. Eine ausführliche Einladung findet sich unten im Newsletter.
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Sonntag, 25. Oktober, ab 11 Uhr. Familientag im Landesmuseum - Helfen und Mitmachen. Benefizveranstaltung und Lesung mit Bernhard Hoëcker. Ort: Landesmuseum, Colmantstr. Eine ausführliche Einladung findet sich unten im Newsletter. An der Teilnahme interessierte Gruppen möchten bitte bitte eine kurze Mail senden an ruediger.sweere@kja.de
Zur Beschlussfassung des Asylverfahrenbeschleunigungsgesetz
In dieser Woche wird die 2. und 3. Lesung des Asylverfahrenbeschleunigungsgesetzes im Bundestag stattfinden, am 15. Oktober 2015. Einen Tag später soll das Gesetz den Bundesrat passieren, um am 1. November 2015 in Kraft zu treten. In der Kürze der Zeit zwischen der Veröffentlichung am 13. 9. 2015 und der Beschlussfassung nur einen Monat später bleibt kaum Zeit für öffentliche Diskussion.
Wir begrüßen, dass nach langer und unverantwortlicher Untätigkeit endlich die Asylverfahren geordnet und schneller durchgeführt und Finanzmittel zur Unterbringung, Versorgung und Integration der Flüchtlinge bereit gestellt werden sollen. Doch zugleich werden die Neuankömmlinge mit diesem Gesetz eingeteilt in die „guten“ Kriegsflüchtlinge als „wirklich Schutzbedürftige mit Bleibeperspektive" und die „schlechten“ Armutsflüchtlinge mit „ungerechtfertigten Asylanträgen“. Ihnen, die angeblich „Fehlanreizen“ folgen, wird pauschal Missbrauch des Asylrechts unterstellt. Sie sollen nicht mehr in die Kommunen gelangen, sondern weitgehend isoliert in Landes-Erstaufnahmeeinrichtungen verbleiben, um nach der beschleunigten Abwicklung ihrer Asylanträge, vermutlich nur mit Blick auf das „sichere Herkunftsland“, ganz schnell abgeschoben zu werden. Es muss befürchtet werden, dass sich die Landesunterkünfte wegen ihrer zunehmenden Größe, Überfüllung und Minimierung der Versorgung in inhumane „Lager“ verwandeln, in denen die, die in Deutschland Schutz gesucht haben, in der Furcht vor Eskalation von Gewaltausbrüchen und Übergriffen ausharren müssen. Wir schließen uns den Protesten von ProAysl und anderen an und fordern: Die Verbesserung der Perspektiven für die Kriegsflüchtlinge darf nicht durch die radikale Verschlechterung des Flüchtlingsschutzes für andere Gruppen erkauft werden. Jeder Flüchtling hat ein Grundrecht auf eine individuelle Prüfung seiner/ihrer Fluchtgründe und ein Recht auf menschenwürdige Behandlung in Deutschland. Dieses Recht wollen wir verteidigen.
Um unsere Ablehnung der geplanten weiteren Einschränkungen des Asylrechtes deutlich und bekannt zu machen, veranstalten wir am Mittwoch, 14. Oktober von 18 bis 19 Uhr eine Mahnwache. Mit der Mahnwache und mit persönlichen Schreiben richten wir uns an die Bonner Bundestagsabgeordneten Claudia Lücking-Michel, Ulrich Kelber und Katja Dörner mit der Aufforderung, dem Gesetz nicht zuzustimmen und seine Umsetzung zu verhindern. Wir würden uns freuen, wenn sich trotz der kurzfristigen Ankündigung, trotz Ferien und Arbeitsüberlastung bei der Flüchtlingsunterstützung viele daran beteiligen.
Mahnwache am Mittwoch, 14. Oktober 2015, 18 -19 Uhr, Markt
„Nein zum Asylverfahrenbeschleunigungsgesetz“
Zum Nachlesen: Hier findet sich das Asylverfahrenbeschleunigungsgesetz (vorgelegt von CDU/CSU und SPD am 29.09.2015 (18/6185) http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/061/1806185.pdf)
Und hier die Debatte von der 1. Lesung im Bundestag am 1.10.2015. http://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2015/kw40_de_asylverfahren/389576
Wie finden Flüchtlinge Zugang zu Arbeit und Ausbildung?
Einladung zur 4. flüchtlingspolitischen Werkstatt in Bonn
Dienstag, 20. Oktober 2015, 19 bis 22 Uhr
Migrapolis / Haus der Vielfalt, Brüdergasse 16-18, Bonn
Arbeit ist ein Schlüsselthema der Integration von Flüchtlingen. Es wird von den neu Angekommenen erwartet, dass sie ihre Fähigkeiten „gewinnbringend“ auf dem deutschen Arbeitsmarkt einsetzen und sogar zur Behebung des Fachkräftemangels beitragen. Die meisten Geflüchteten wollen möglichst schnell ihre vielfältigen Kompetenzen und Arbeitskraft nutzen, über einen Arbeitsplatz gesellschaftlichen Anschluss finden, und durch angemessene Arbeit wieder ein selbstbestimmt Leben beginnen.
Doch es gibt zahlreiche Hürden, die einer „guten Integration in den Arbeitsmarkt“ entgegenstehen. Deutschsprachkenntnissen sind nur mühsam zu erwerben, es gibt bürokratische Schwierigkeiten eine Arbeitserlaubnis zu bekommen, und Ausbildungs- und Berufsabschlüsse werden oft nicht anerkannt. Die Suche nach einem Arbeits- oder Ausbildungsplatz ist mit vielen Enttäuschungen verbunden. Darüber hinaus arbeiten viele Geflüchtete unter nicht zufriedenstellenden Arbeitsbedingungen zu geringen Löhnen. Viele sind überqualifiziert für die Tätigkeiten, die ihnen hier angeboten werden.
Die 4. flüchtlingspolitische Werkstatt thematisiert die vielfachen Barrieren, die Geflüchtete überwinden müssen um in der Region Bonn/Rhein-Sieg eine angemessene Arbeit zu finden, die Erfahrungen die Geflüchtete bei der Arbeitssuche und in bestehenden Arbeitsverhältnissen gemacht haben, und wie karitative Einrichtungen, Flüchtlingsinitiativen und Ehrenamtliche und nicht zuletzt das Arbeitsamt bei uns lebende Geflüchteten bei der Suche nach Arbeit unterstützen können.
Wir möchten Sie zum Informations- und Erfahrungsaustausch in drei Arbeitsgruppen einladen:
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Voraussetzungen für den Zugang zu Arbeitsmarkt und Ausbildung, z.B. rechtliche Grundlagen, Anerkennung von Abschlüssen und beruflichen Qualifikationen, etc.
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Zugang zu Stellen und Ausbildungsplätzen, d.h. die eigentliche Arbeitssuche
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die Situation am Arbeits-/Ausbildungsplatz, d.h. von Geflüchteten gemachte Erfahrungen
In den Arbeitsgruppen stehen Ihnen mit Mitarbeiter*innen von LerNet Bonn/Rhein-Sieg, dem Kölner Flüchtlingsrat, und Ausbildung statt Abschiebung (AsA) kompetente Gesprächspartner zur Verfügung. Wir wollen aus den Erfahrungen, die Geflüchtete bei der Arbeitssuche gemacht haben, lernen; von den Erkenntnissen, die Flüchtlingsinitiativen und ehrenamtliche Engagierte bei der Unterstützung von Geflüchteten im Themenfeld Arbeit gewonnen haben, profitieren; und realistische Möglichkeiten der Arbeitsvermittlung und Arbeitsplatzschaffung für Geflüchtete suchen.
Eingeladen sind alle an dem Thema Arbeit Interessierte, insbesondere Geflüchtete, in der Bonner Flüchtlingsarbeit engagierte Organisationen, kirchliche Gruppen und ehrenamtliche Initiativen sowie lokale Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an
Orsola Lussignoli, Terre des Hommes-Arbeitsgruppe Bonn, orsolalus123@yahoo.com, 01577-2081934, oder Benjamin Etzold, flüchtlingspolitisches Netzwerk weltoffen, etzold@weltoffen-bonn.de, 0163-6850579
Familientag am 25.10.2015
Helfen und Mitmachen
Benefizveranstaltung und Lesung mit Bernhard Hoëcker
Am 25.10.15 freuen wir uns im LVR-LandesMuseum Bonn auf viele Besucher, die helfen und mitmachen wollen. Viele Flüchtlinge kommen nach NRW und auch zu uns nach Bonn und es gibt viele Möglichkeiten tatsächlich zu helfen. Wie, wo und was? Die wichtigen Informationen gibt es bei uns am Familientag. Die Hilfsorganisationen, die bereits helfen sind vor Ort und beantworten Fragen. Lernen Sie die Verantwortlichen kennen und finden Sie dabei die richtige Organisation, bei der Sie eventuell mitwirken möchten.
Als Dank für Ihr Engagement haben wir an diesem Tag die Ausstellung „Revolution Jungsteinzeit“ mit einem bunten Familienprogramm von 11-17 Uhr zum Mitmachen und Miterleben ergänzt: Brot backen im steinzeitlichen Ofen, Butter und Kräutersalz herstellen oder vierhändig töpfern mit dem Töpferscheiben-Zauberer Thomas Benirschke.
In der Zeit von 11-14 Uhr nehmen wir Sachspenden für die Flüchtlingseinrichtungen entgegen. Dazu haben wir eine Liste der Dinge, die dringend gebraucht werden, erstellt (s.u.). Von 15-17 Uhr wird der Comedian Bernhard Hoëcker vor Ort sein und uns die Hilfsangebote vorstellen und diese mit den Besuchern in Kontakt bringen. Sie können sicher sein, dass trotz des ernsten Themas die Lachmuskeln nicht zu kurz kommen. Im nachfolgenden Abendprogramm um 18 Uhr stellt Bernhard Hoëcker gemeinsam mit Tobias Zimmermann sein aktuelles Buch „Neues aus Geochaching. Geschichten von draußen“ vor.
Das wird gesucht:
Wir sammeln ausschließlich Sachspenden von denen wir wissen, dass sie benötigt werden. Diese werden über die Katholische Jugendagentur direkt in die Einrichtungen verteilt.
Bitte haben Sie Verständnis, dass ausschließlich gereinigte, gefaltete und in gutem Zustand befindliche Artikel angenommen werden.
Wäsche: Kopfkissen und Decken / Laken / Betttuch/ Kissenbezug / Handtücher / Duschtücher/ Küchentücher
Küchenutensilien: Gut erhaltene Kochtöpfe / Geschirr / Besteck / Kochlöffel und Co.
Für Babys und Kleinkinder: aus hygienischen Gründen nur unbenutzte neue Trinkflaschen mit Saugern, nicht geöffnete Packungen Windeln
Spielzeug: gereinigt und sortiert Lego / Duplo / Playmobil , keine Stofftiere und kein Spielzeug mit Elektronik / Batterien
Sonstiges: Flache Koffer oder Unterbettkommoden
schreiben das Landesmuseum und „Die Macher“ im Einladungsflyer
Turn- und Sportverein Oberkassel 1896 e.V.
Information für Flüchtlinge und Helfer - Oktober 2015
Kostenloses Sportangebot
Guten Tag!
Der TuS Oberkassel möchte den vielen Flüchtlingen, die im Jahre 2015 neu zu uns nach Bonn gekommen sind, ein herzliches Willkommen sagen.
Wir haben unseren Sitz rechtsrheinisch in Bonn-Oberkassel. Wenn Du in erreichbarer Nähe wohnst, bist Du herzlich eingeladen, die Sportangebote unseres Vereins (bis mindestens Ende 2016) kostenlos zu nutzen. Dies gilt für Kinder, Jugendliche, Männer und Frauen, auch für ganze Familie und beinhaltet auch unsere Vereinsfeiern und Tagesausflüge.
Unser Angebot umfasst beispielsweise Handball, Tischtennis, Leichtathletik , Turnen, Gymnastik, Tanzen, Nordic Walking, verschiedene Ballspiele, der Erwerb des Deutschen Sportabzeichens, und umfaßt sowohl Hobby- als auch Leistungssport. Die meisten Trainingsstunden finden in der Jupp-Gassen-Halle oder in der Sporthalle Oberkassel (beides bei der Grundschule in der Kastellstraße) statt.
Die genauen Übungszeiten kann man unter der Homepage www.tus-oberkassel.de einsehen oder in Schriftform bei Karl Wierich, Tel. 0178 9759493 oder karlwierich@web.de anfordern.
Wir freuen uns auf Dich und hoffen, dass Du bei uns viel Spaß hast und unsere Gemeinschaft mit über 800 Mitgliedern für einige Wochen oder viele Jahre bereichern wirst.
gez. Horst Derenbach, 1. Vorsitzender