weltoffen - Newsletter vom 12.11. 2015

Gespeichert von Susanne Rohde am Do., 12.11.2015 - 10:15 Uhr

Liebe Freundinnen und Freunde,

hier gibt es wieder eine aktuelle Auswahl an Terminen und weiteren Hinweisen, zuerst der ganz aktuelle Hinweis:

 

  • Am Freitag, 13. 11. veranstaltet Pro NRW in Königswinter, Meckenheim und auf dem Bonner Markt Kundgebungen „gegen Asylmissbrauch“. Das Bündnis „Bonn stellt sich quer“ fordert zur Teilnahme an einer Protestkundgebung auf: „Kein Platz in unserer Stadt für Nazis und Rassisten! Antirassistisch handeln - Für ein buntes Bonn!“ ( http://www.bonn-stellt-sich-quer.de/ )

    weltoffen fordert zur Teilnahme an der Kundgebung von Bonn-stellt-sich-quer auf und erklärt:

    Solidarität mit Flüchtlingen!
    Für ein buntes Bonn!
    Pro NRW stoppen!

    Freitag, 13.11. um 16:30 Uhr auf dem Bonner Marktplatz

 

  • Runder Tisch: Sport für /mit Flüchtlingen

    Informationsveranstaltung und Netzwerkaufbau für Sportvereine Termin: Dienstag, 17.11.2015 19:00 – 21:00 Uhr

    Ort: Bistro „Startblock“ im Sportpark Nord; Kölnstraße 250, 53117 Bonn

     

  • Vom 19. bis 22. November: X. Bonner Buchmesse Migration „Grenzenlos – Vielfalt leben“ im Haus der Geschichte, mit einer Fülle von Veranstaltungen um Migration im Allgemeinen und Flucht im Besonderen. Programm hier: http://www.migrapolis-deutschland.de/fileadmin/Dokumente/Kultur/10._Bonn...

 

 

  • Buchempfehlung: GEHEN, GING, GEGANGEN – Roman von Jenny Erpenbeck, Knaus-Verlag, 19,99 Euro. Siehe 3.)

 

Und hier folgen weitere Informationen zu den Punkten oben:

Zu 1.)

Am Sonntag, 22. November 2015, 14:30 bis 16:00 Uhr, Haus der Geschichte

»Am Fuße der Festung Europas«

Lesung mit Johannes Bühler und anschließendem Gespräch

Nur drei Hochsicherheitszäune trennen sie von den spanischen Enklaven Ceuta und Melilla. Nur vierzehn Kilometer Meeresenge von Europas Festland. Doch mitten auf ihrer jahrelangen Reise in eine Zukunft stecken sie in Marokko fest. Denn im Auftrag der europäischen Länder hält das Königreich die Grenze nach Norden dicht. Mit allen Mitteln.

In seinem Buch „Am Fuße der Festung“ zeichnet der junge Schweizer Autor Johannes Bühler die Erzählungen von Menschen auf, die mit der Sehnsucht nach einem besseren Leben in Marokko

gestrandet sind. In authentischen und spannenden Protokollen erzählen sie vom Aufbrechen, Fliehen, Stranden und Hoffen, von ihrem Leben am Fuße der Festung Europas und davon, wie ihre Geschichte unweigerlich mit der unseren verbunden ist.

Johannes Bühler (*1988) lebt in der Schweiz und Marokko, für „Am Fuße der Festung“ recherchierte er während neun Monaten in Casablanca, Rabat, Tanger, Oujda und Ceuta. Im Anschluss an die Lesung steht der Autor für Fragen und Gespräche zur Verfügung.

Einführung und Moderation: Dr. Benjamin Etzold, Geographisches Institut der Universität Bonn. Die Lesung wird organisiert vom Bonner flüchtlingspolitischen Netzwerk weltoffen.

Zu 2.)

Deutschland überfordert? Was kostet die Integration? Sehenswerte Rechnung in Monitor am 5. 11. 2015

05.11.2015 | 22:11 Min. | Verfügbar bis 05.11.2016 | Quelle: WDR

Rekord-Überschüsse, Rekord-Arbeitsplätze, Rekord-Rentenerhöhung. Trotzdem glauben mehr und mehr Menschen, dass Deutschland durch die Zuwanderung von Flüchtlingen auch finanziell überfordert ist. Und während die Politik über Abschottung und Obergrenzen diskutiert, wird das Thema Integration – mal wieder – auf die lange Bank geschoben. Was aber kostet die Integration von Millionen Flüchtlingen tatsächlich? Was müsste in Bildung, Arbeit, Wohnungen investiert werden? Und würde uns das tatsächlich überfordern? MONITOR-Reporter waren in ganz Deutschland unterwegs – und präsentieren die Rechnung.

http://www.ardmediathek.de/tv/Monitor/Deutschland-%C3%BCberfordert-Was-kostet-die-/Das-Erste/Video?documentId=31484274&bcastId=438224

Zu 3.)

GEHEN, GING, GEGANGEN – Roman von Jenny Erpenbeck, Knaus-Verlag, 19,99 Euro.

In Romanform wird uns die Geschichte der Flüchtlinge vom Berliner Oranienplatz in fesselnder Weise nahe gebracht.

We become visible – wir werden sichtbar! Das ist der Anspruch der hungerstreikenden Flüchtlinge. Der gerade emeritierte Altphilogieprofessor Richard nimmt sie wahr und sucht die Begegnung und das Gespräch mit ihnen. So werden sie uns, den Leser*innen, sichtbar - als Individuen, der eine aus Mali, der andere aus Burkina Faso, weitere aus Ghana, Niger oder Nigeria, mit ihrer jeweiligen Fluchtgeschichte, mit ihren Nöten und Leiden. Mit Richard erfahren wir von ihren Wünschen und ihrem Kampf um Wahrnehmung ihrer Existenz. Mit Richard, der zunehmend vom Fragenden zum Begleitenden und Helfenden wird, erfahren wir, dass zwar die Kälte des Berliner Winters 2013/14 ihnen zu schaffen macht, mehr noch aber die Kälte der Dublin-Abkommen, der Vereinbarungen mit dem Berliner Senat, der sie nur sieht, um ihre Namen auf die Abschiebeliste zu setzen. Sie sind „Menschen, die nachdem sie die Überfahrt über ein wirkliches Meer überlebt haben, nun in Flüssen und Meeren aus Akten ertrinken“.

In der heutigen Situation mit der Ankunft der vielen Flüchtlinge aus Syrien oder dem Irak aus den staatlich anerkannten Kriegsgebieten sind die Flüchtlinge aus Afrika nochmals aus dem Blickfeld verschwunden. Doch durch den Roman, der ermutigenderweise (und zu Recht!) ein Bestseller ist, bleiben sie uns sichtbar. Und wir erfahren, wie Richard: Zwar kann der / die Eine nicht die ganze Welt retten, wohl aber Konkretes tun, nämlich Antwort auf die eindringliche Frage geben: Wohin geht jemand, wenn er nicht weiß, wo er hingehen soll?

Lesen! Verschenken!

 

Mit Dank für Aufmerksamkeit und freundlichen Grüßen

Susanne Rohde, 12. 11. 2015