Demo ”Gegen das Sterben auf dem Mittelmeer”

#freeALANKURDI #LeaveNoOneBehind #Blacklivesmatter

Am Samstag 6. Juni von 10 – 13 Uhr veranstaltet das Aktionsbündnis ”Grenzenlose Solidarität” in Bonn eine Demonstration vom Bonner Münsterplatz zum Konrad-Adenauer-Platz.

Mit der Aktion möchte sich das Bündnis dem bundesweiten Aktionstag von Sea-Eye anschließen und gegen die Festsetzung des Rettungsschiffes ALAN KURDI in Italien demonstrieren. Schon seit Anfang Mai kann die Alan Kurdi nicht mehr auslaufen, um in Seenot geratene Menschen zu retten.

Gleichzeitig bildet die Demo den Abschluss der zweiwöchigen Dauermahnwache, die das Bündnis unter dem Motto ”Leave No One Behind” auf dem Marktplatz veranstaltet hat, um auf die katastrophalen Bedingungen auf den griechischen Inseln hinzuweisen und die Evakuierung der Camps zu fordern.

Zudem solidarisiert sich das Bündnis mit der #blacklivesmatter-Bewegung, die vor allem durch die jüngsten Vorfälle in den USA zeigt, dass struktureller Rassismus weiterhin eines der großen Probleme unserer Zeit ist.

Die Demonstration startet am Münsterplatz und führt über Friedensplatz und Bertha-von-Suttner-Platz bis zum Konrad-Adenauer-Platz, wo die Abschlusskundgebung stattfindet.

Hintergrund zur Demonstration:

In den letzten Monaten hat die Corona-Pandemie dazu geführt, dass Italien und Malta ihre Häfen für geschlossen erklärten. Auch die meisten Seenotrettungsmissionen wurde aufgrund von COVID-19 eingestellt, die Alan Kurdi hat ihre Mission jedoch fortgesetzt.

Nun darf unser Schiff seit dem 6. Mai nicht mehr aus Palermo auslaufen, obwohl weiterhin viele Menschen versuchen das Mittelmeer zu überqueren und Notrufe zur Unterstützung abgegeben werden.

Seit Jahren entzieht sich die EU ihrer Verantwortung, in Seenot geratenen Menschen zu helfen und kooperiert stattdessen mit der libyschen Küstenwache, die Migrant*innen systematisch abfängt und zurück nach Libyen bringt, obwohl dort seit 2014 ein verheerender Bürgerkrieg tobt. Menschenrechtsorganisationen weisen seit Langem auf Menschenrechtsverletzungen gegenüber Migrant*innen in libyschen Haftlagern hin und fordern die EU auf, die Kooperation mit der libyschen Küstenwache einzustellen.

Auf den griechischen Inseln sitzen in mehreren Camps weiterhin über 40.000 Menschen fest, die unter menschenunwürdigen Bedingungen leben müssen. Im Camp Moria auf Lesbos gibt es beispielsweise für 20.000 Menschen 3 ausgebildete Ärzte und eine Wasserstelle pro 1.300 Menschen. Ärzte ohne Grenzen, die Seebrücke und viele weitere fordern seit Monaten die Evakuierung dieser Camps, da beim Ausbruch von Corona eine Katastrophe droht.

Dass die Evakuierung der Camps möglich wäre zeigt die große Zahl an deutschen Kommunen, Städten und Bundesländern, die zur Aufnahme der Geflüchteten bereit wären. Doch seit Monaten blockiert das Bundesinnenministerium die Aufnahme.

Die Proteste in den Vereinigten Staaten und der Mord an George Floyd zeigen, dass struktureller Rassismus in unserer Gesellschaft weiterhin weit verbreitet ist. Das Bündnis solidarisiert sich mit der Bewegung und bekräftigt: Black Lives Matter, sowohl in den USA als auch im Mittelmeer und an jedem anderen Ort dieser Welt.

Seid daher zusammen mit uns laut und lasst uns gemeinsam ein deutliches Bonner Ausrufezeichen für Solidarität und gegen das Sterben auf dem Mittelmeer setzen.

Leave No One Behind!

Wir bitten die Teilnehmenden, ein Schild zu basteln und mitzubringen, auf dem z.B. ”#freeALANKURDI”, ”freeTheShips”, ”#LeaveNoOneBehind” oder ”#Blacklivesmatter” stehen kann.

Wer außerdem Kleidung in Warnfarben (Orange, Gelb, Rot) zuhause hat, kann diese gerne anziehen.

Wir werden mit Ordner*innen dafür Sorge tragen, dass die Mindestabstände der Corona-Schutzverordnung eingehalten werden und bitten alle Demonstranten, sich an diese zu halten. Außerdem wird empfohlen, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen.